Showdown in Abu Dhabi! Am kommenden Wochenende steigt im Wüstenstaat das Finale der diesjährigen GP2-Saison. Fabio Leimer schickt sich an, als erster Schweizer die Meisterschaft in der bedeutenden Nachwuchsserie zu gewinnen. Leimer führt die Gesamtwertung vor den letzten beiden Rennen des Jahres mit 179 Punkten an. In seinem vierten GP2-Jahr schickt sich Leimer mit Racing Engineering an, den Titel endlich einzufahren. Im Vorjahr wurde er Gesamtsiebter. "Wir müssen uns auf das Rennwochenende und nicht auf die Meisterschaft fokussieren", sagte er. "Der Druck ist für mich kein Problem, denn wir arbeiten schon seit mehreren Jahren daran. Es gibt keinen Grund für Nervosität, wenn endlich die Chance auf das hat, worauf man so viele Jahre hingearbeitet hat."

Leimers großer Gegner im Titelkampf heißt Sam Bird. Der Brite ist ebenfalls seit einigen Jahren in der GP2 unterwegs, nahm 2012 aber eine Auszeit, um für Mercedes als Testfahrer in der Formel 1 unterwegs zu sein. Bei seinem Comeback mit Neueinsteiger Russian Time sorgte Bird für Furore. Der 26-Jährige gewann in dieser Saison sechs Rennen, fuhr insgesamt sechsmal aufs Podium und sicherte sich zwei Pole Positions. Leimer kommt in dieser Saison auf drei Siege und ebenfalls sechs Podestplatzierungen. Zuletzt gewann Bird am vergangenen Rennwochenende in Singapur das Sprintrennen am Sonntag, Leimer gelang der letzte Sieg beim Hauptrennen in Monza.

Dritter im Titelbunde ist Felipe Nasr. Der Brasilianer wartet noch auf seinen ersten Saisonsieg, punktet aber seit Beginn des Jahres äußerst konstant. Vor dem großen Finale hat er mit insgesamt 148 Punkten 31 Zähler Rückstand auf den Führenden Leimer. Der Carlin-Pilot punktete in seiner zweiten GP2-Saison vor allem mit Konstanz und sechs Podiumsplätzen. Auch Stefano Coletti und James Calado besitzen noch theoretische Titelchancen, haben mit 135 respektive 134 Punkten aber schon deutlichen Rückstand und sollten bei der Titelvergabe keine Rolle mehr spielen. Tragisch vor allem für Coletti, der die Saison zu Beginn dominierte, dann aber eine grauenhafte Durststrecke durchlebte und schließlich die Gesamtführung an Leimer abtreten musste. Coletti verpasste in den vergangenen neun Rennen stets die Punkteränge.

Spitzenreiter Leimer freut sich schon auf die Rennen in Abu Dhabi auf dem spektakulären Kurs. 2011 konnte er hier bereits gewinnen und reist entsprechend zuversichtlich an den 5,554 km langen Kurs. "Der Yas Marina Circuit gefällt mir sehr gut", sagte er. "Ich bin mein erstes GP2-Rennen in Abu Dhabi gefahren und landete dabei auf dem Podium. Normalerweise bevorzuge ich schnelle Strecken, aber Abu Dhabi gehört zu meinen Lieblingskursen, warum genau, kann ich aber nicht sagen. Das ganze Layout ist einfach klasse und ich freue mich schon sehr auf die Rennen."

Am elften Rennwochenende vertritt Daniel Abt weiter die deutsche Fraktion in der Nachwuchsklasse. Der ART-Pilot hatte keine einfache Premiere in der GP2, konnte sich zuletzt aber zumindest merklich steigern. Dabei behilflich war auch der neue Motor, den sein Bolide in Spa-Francorchamps spendiert bekam. Auf dem Yas Marina Circuit betritt Abt ein weiteres Mal Neuland. "Die Strecke dort kenne ich noch nicht und muss mich überraschen lassen", schreibt er in seiner Motorsport-Magazin.com-Kolumne. "Hoffentlich funktioniert das Auto wieder so gut wie im Sprintrennen in Singapur. Anschließend gilt es, die Saison so schnell wie möglich abzuhaken, zu vergessen und weiter an sich zu glauben. Fehler, die in dieser Saison leider zu zahlreich gemacht wurden, müssen ausgemerzt und einige Dinge verbessert werden."