Nach dem drittletzten Rennen der Saison 2013 ist klar: Beim Finale der GP2 in Abu Dhabi läuft alles auf einen packenden Titelfight zwischen Fabio Leimer und Sam Bird hinaus. Bird gewann das Sprintrennen am Sonntag in Singapur und machte weiter Boden gut auf den Schweizer, der die Gesamtwertung weiter anführt. Leimer fuhr im zweiten Rennen auf dem Stadtkurs zu Platz drei und liegt in der Meisterschaft mit 179 Punkten an der Spitze - Rennsieger Bird folgt mit gerade einmal sieben Zählern Rückstand auf Platz zwei. Der Russian Time-Pilot profitierte am Sonntag von der Reversed Grid-Regel und sicherte sich einen ungefährdeten Start/Ziel-Sieg nach einem schwierigen Rennen am Samstag.

Birds fünfter Saisonsieg geriet allerdings etwas nur Nebensache, als ein kurioser Zwischenfall das Geschehen überschattete. Nach dem Fallen der Zielflagge knallte Leimer dem Caterham-Piloten Alexander Rossi unsanft ins Heck, als dieser die Strecke verlassen wollte. Dabei soll sich Leimer Berichten zufolge leicht an der Hand verletzt haben.

"Der Start war sehr gut", fasste Leimer das Rennen aus seiner Sicht zusammen. "Ich konnte gleich von Position vier auf drei fahren. Danach war es ein unspektakuläres Rennen. Das vordere Drittel des Feldes reihte sich wie eine Perlenschnur auf und es passierte nicht mehr viel. Das gesamte Wochenende war unsere Renn-Pace nicht ganz so stark. Mit der Punkteausbeute bin ich jedoch zufrieden. Ich führe die Meisterschaft nach wie vor an und das war wichtig. Jetzt schaue ich positiv nach Abu Dhabi und freue mich dort auch einen gebührenden Saisonabschluss."

Zwischen die beiden Titelanwärter quetschte sich Marcus Ericsson als Zweiter auf das Podium. Stephane Richelmi und Jon Lancester, der für das deutsche Team Hilmer Motorsport startet, belegten die Plätze vier und fünf. Johnny Cecotto konnte nach einer Pannenserie zuletzt mit P6 Schadensbegrenzung betreiben.

Hinter dem siebtplatzierten Daniel de Jong fuhr mit Adrian Quaife-Hobbs der zweite Hilmer-Pilot ebenfalls in die Punkteränge. Doch nicht für alle Deutschen lief das abschließende Rennen in Singapur gut. Daniel Abt sah die schwarze Flagge und wurde neun Runden vor Schluss aus dem Rennen genommen. Der Grund: Der ART GP-Pilot fuhr auf dem starken siebten Platz, kassierte jedoch eine Durchfahrtsstrafe, weil er gelbe Flaggen missachtet hatte.

Da Abt die Strafe nicht im vorgesehenen Zeitfenster antrat, musste die Rennleitung einschreiten und sein Rennen vorzeitig beenden. "Was heute passiert ist, war mein Fehler", zeigte sich Abt bei Twitter einsichtig. "Ich bin bei gelben Flaggen vom Gas gegangen, aber nicht genug. Aber die Pace war unglaublich und das macht mich glücklich."