Jolyon Palmer hat das Hauptrennen der GP2 in Singapur vor Teamkollege Felipe Nasr und James Calado gewonnen. Stephane Richelmi wurde Vierter. Hinter dem Spitzenquartett reihten sich GP2-Gesamtführer Fabio Leimer, Tom Dillmann und Marcus Ericsson ein. Sam Bird, Jon Lancaster und Dani Clos komplettierten in einem ereignislosen Rennen die Top-Ten.

Einzig der Start des Rennens verlief turbulent. Während Felipe Nasr von der zweiten Startposition einen perfekten Start erwischte und sich vor Fabio Leimer souverän in Führung setzte, verlor Jolyon Palmer seine Pole-Position und fiel bis auf die dritte Position zurück. Unfälle und Kollisionen blieben während der ersten Rennrunde jedoch aus.

In der dritten Runde schaffte es Palmer schließlich, am zweitplatzierten Leimer vorbeizugehen. Der Schweizer fiel weiter zurück und bekam Druck von James Calado. Nach dem pflichtmäßigen Stopp fand sich Leimer sogar hinter dem ART-Piloten auf der vierten Position wieder. Auch Felipe Nasr geriet durch seinen Stopp ins Straucheln: da lediglich die Hinterreifen am Boliden des Brasilianers gewechselt wurden, verlor er Runde für Runde wertvolle Zeit - und ließ Teamkollege Palmer wenige Runden vor dem Ende noch einmal heran- und vorbeikommen. Jolyon Palmer siegte damit vor Felipe Nasr - ein Doppelerfolg für Carlin. Doch das Team griff tief in die Strategie-Schublade und nutzte bereits am Samstag sämtliche Reifen mit Softmischung.

Palmer hat bei Carlin verlängert, Foto: GP2 Series
Palmer hat bei Carlin verlängert, Foto: GP2 Series

Für das zweite Rennen am Sonntag verfügt das Team nun lediglich über die supersoften Reifen. Ob diese jedoch ausreichen, um den Lauf zu beenden, ist fraglich. Dennoch: Jolyon Palmer verlängerte bereits seinen Vertrag bei Carlin für 2014. "Ich sehe schon das ganze Jahr, dass sich mein Sohn zu einem ganz speziellen Rennfahrer entwickelt", grinste Papa Palmer am Samstag im Fahrerlager. "Das hier war bis jetzt sein, glaube ich, bestes Wochenende überhaupt." Sam Bird und Fabio Leimer haben aufgrund der Reifensituation allerdings gute Chancen, am Folgetag zu triumphieren. Im Hauptrennen musste der Schweizer noch einmal zurückstecken. Wenige Meter vor dem Ziel verlor Leimer die vierte Position an Stephane Richelmi.

"Ich hatte einen guten Start und konnte dabei gleich Palmer überholen", zog Leimer nach dem Rennen ein erstes Fazit. "Leider war für mich heute als dieser fünfte Platz nicht mehr möglich. Da man hier schlecht überholen kann, verlor ich viel Zeit hinter Fahrern die fast eine Sekunde langsamer fuhren als ich." Als der Schweizer versuchte zu pushen, bauten die Reifen stark ab. "Am Schluss hatte ich überhaupt Mühe das Auto noch auf der Strasse zu halten", so Leimer leicht enttäuscht. "Das war auch der Grund wieso mich Richelmi noch überholen konnte. Morgen für das Sprintrennen ist wieder alles möglich. Ich werde versuchen so viele Punkte wie möglich für die Meisterschaft einzufahren."

Entgegen aller Erwartungen blieben Unfälle und Kollisionen am Samstag größtenteils aus. Lediglich das Zusammentreffen von Julian Leal und Nathanael Berthon sorgte für eine kurzzeitige Gelbphase auf der Strecke. Der Einsatz des Safety Cars war jedoch nicht nötig. Daniel Abt wurde 13. Der Deutsche wählte im Gegensatz zur Konkurrenz einen sehr späten Pflichtboxenstopp, was ihn zeitweise bis auf die vierte Position nach vorne spülte.