Auf dem Hungaroring in Budapest hat Jolyon Palmer seinen ersten Saisonsieg in der GP2 Serie geholt. Mit einer starken Leistung und der richtigen Strategie fuhr der Brite vom siebten Startplatz bis nach ganz vorne. Marcus Ericsson und Felipe Nasr schafften es ebenfalls auf das Podium.

Zunächst ging es aber nur mit einer Verzögerung in das bisherige Hitzerennen des Jahres. Ricardo Teixeira würgte seinen Boliden auf dem Weg in die Startaufstellung ab, es wurde eine zweite Einführungsrunde benötigt, bei der mit Daniel de Jong und Dani Clos gleich zwei weitere Fahrer stehenblieben. Als es dann endlich los ging, war es ausgerechnet Tom Dillmann, der einen schlechten Start erwischte.

Nasr erwischt den besten Start

Da neben dem Pole-Mann auch Fabio Leimer nicht optimal beschleunigte, war es Nasr, der sich unbedrängt in Führung schob und gleich um zwei Sekunden absetzen konnte. Hinter Leimer folgten Planer und Ericsson, die kurze Zeit später die Positionen tauschen. Alles andere als gut lief die Startrunde für den Tabellenführer Stefano Coletti, der nach einem Kontakt zu einem unplanmäßigen Boxenstopp abbiegen musste.

Bereits nach 8 von insgesamt 36 Runden standen die ersten regulären Boxenstopps an, als einer der Ersten wechselte Ericsson die Reifen und erhöhte so den Druck auf die Spitze. Der Schwede schaffte es so tatsächlich, vor den bis dahin deutlich führenden Nasr zu gelangen, der wenige Runden später zum Reifenwechsel in die Box abbog, direkt neben Ericsson zurück auf die Strecke kam und das direkte Duell auf der Strecke verlor.

Die Führung hatte Ericsson zu diesem Zeitpunkt aber nicht sicher. Ganz vorne versuchte es Palmer mit einem langen ersten Stint, zeitweise war der Brite sogar schneller unterwegs und konnte seinen Vorsprung vergrößern. Allerdings reichte es nicht ganz, um sich vor Ericsson behaupten zu können: Nach der Boxenausfahrt musste Palmer seinen Konkurrenten auf der Außenbahn von Kurve eins passieren lassen.

Entscheidung in der zweiten Rennhälfte

Die Entscheidung war 18 Runden vor dem Ziel aber noch lange nicht gefallen. Auf den frischeren Reifen machte Palmer sofort Druck und lieferte sich einen heißen Zweikampf mit Ericsson - nicht nur auf, sondern auch neben der Strecke. Nach einigen Runden und zwei glücklosen Versuchen schaffte es Palmer dann in Runde 28, sich in den ersten beiden Kurven an Ericsson vorbei zu quetschen.

Bis ins Ziel war es für Palmer dann nur noch eine Formsache. In den letzten Runden fuhr sich der Brite ganz locker 15,4 Sekunden Vorsprung heraus und gewann souverän vor Ericsson, der den zweiten Platz knapp gegen Nasr verteidigte. Letzterer dürfte aber auch damit hochzufrieden sein, denn immerhin reduzierte er den Rückstand auf Tabellenführer Coletti so um 15 Zähler.

Auf den folgenden Plätzen landeten Leimer, Stephane Richelmi, Simon Trummer und Mitch Evans. Rang acht und die Pole für den zweiten Lauf ging an Nathanael Berthon, die letzten Punkte holten sich James Calado und Sam Bird.