Nach zwei Pole Positions in der aktuellen Saison konnte Marcus Ericsson seinen Speed auch endlich im Rennen umsetzen. Auf dem Nürburgring holte der Schwede seinen dritten Sieg in der GP2 Serie und seinen ersten in diesem Jahr. Das Podium komplettierten James Calado und Stefano Coletti, der Führende in der Gesamtwertung.

Direkt am Start machten die wilden Jungs aus der GP2 Serie mal wieder von ihren Schutzengeln Gebrauch. Während sich das Feld vorne vernünftig sortierte, berührten sich Kevin Ceccon und Daniel Abt im Hinterfeld. Ceccon überschlug sich und prallte dabei auf Adrian Quaife-Hobbs, der einige Startreihen weiter vorne seinen Motor abgewürgt hatte. Lediglich Abt konnte sich zurück an die Box schleppen, das Safety-Car kam natürlich zum Einsatz.

Ericsson erwischt besten Start

An der Spitze übernahm Marcus Ericsson die Führung vor seinem Teamkollegen Stephane Richelmi, obwohl beide nicht den besten Start erwischten. Sie profitierten aber auch davon, dass Mitch Evans einen sehr optimistischen Bremspunkt wählte und sich nach der ersten Kurve nicht auf dem ersten Platz, sondern auf der 16. Position wieder fand.

Nach dem Neustart konnte sich der in dieser Saison nicht unbedingt vom Glück verfolgte Ericsson schnell um einige Sekunden absetzen. Felipe Nasr, der hinter Richelmi auf der dritten Position hing und nicht überholen konnte, entschied sich dagegen schon nach sechs Runden für den ersten Boxenstopp und setzte den Führenden damit unter Druck.

Nur drei Runden später stoppte auch Ericsson und hatte danach Glück, direkt vor dem Kampfduo Abt und Julien Leal aus der Box zu kommen - wenige Sekunden dahinter lauerte Nasr auf seine Chance, versauerte aber zunächst hinter Leal und musste sich sogar eher nach hinten orientieren, denn von dort machte Calado Druck. Gegen Rennmitte kam Calado sogar vorbei und versuchte sich direkt danach erfolgreich an Leal, der ohne Boxenstopp rund sechs Sekunden hinter dem Führenden Ericsson lag.

Felipe Nasr wird durchgereicht

Nach allen Boxenstopps führte Ericsson vor Calado, dahinter kämpfte sich Robin Frijns an Nasr vorbei auf den dritten Rang. Tabellenführer Coletti konnte dahinter ebenfalls noch Boden gutmachen. Wenige Runden vor dem Ziel quetschte sich der Monegasse in der Mercedes-Arena an seinem direkten Meisterschafts-Konkurrenten Nasr vorbei auf die vierte Position - das schien ihm aber noch nicht zu reichen.

In den letzten Runde drehte Coletti dann noch einmal auf. Er startete mehrere Angriff auf Frijns, der sich erst in der letzten Kurve geschlagen geben musste. Das Durcheinander nutzten auch Fabio Leimer und Richelmi, um Frijns hinter sich zu lassen. Platz sieben und acht belegten Jon Lancaster und Tom Dillmann, die Top-10 komplettierten Nasr und Johnny Cecotto.

Am Ergebnis könnte sich aber durchaus noch etwas ändern. Gleich sechs Fahrer, darunter auch Coletti, müssen sich nach dem Rennen gegenüber den Stewards verantworten - mögliche Überholmanöver während der Safety-Car-Phase werden noch untersucht.