Bei deutlich kühleren Bedingungen als am Vortag behielten die Fahrer der GP2 einen kühlen Kopf und lieferten nach der Blamage am Vortag ein sauberes Rennen ab. Stefano Coletti gewann zum dritten Mal in dieser Saison das Sprintrennen nach einem starken Überholmanöver gegen Adrian Quaife-Hobbs, der Zweiter wurde. Er ist damit der erste Monegasse seit Louis Chiron im Jahre 1931, der sein Heimrennen gewinnt. Knapp am Podest vorbei schrammte Felipe Nasr als Vierter vor James Calado. Coletti hatte am Ende 1,8 Sekunden Vorsprung, fuhr jedoch über weite Strecken des Rennens nicht am absoluten Limit.

Viel disziplinierter als am Freitag lief diesmal der Start ab: Nach vermutlich mahnenden Worten bei der Fahrerbesprechung konnten sich alle Fahrer in Abwesenheit von Johnny Cecotto Jr. ohne Probleme durch die St. Devote mogeln. Quaife-Hobbs verteidigte seine Pole Position, während Coletti auf die zweite Position ging. Einen fürchterlichen Start legte Rene Binder hin, der von der zweiten Startposition bis auf P6 zurückfiel. Hinter Quaife-Hobbs und Coletti reihte sich James Calado auf Rang drei ein, doch der ART-Pilot wurde in der ersten Runde von Mitch Evans und in der zweiten von Felipe Nasr verspeist.

Coletti begann sofort, Druck auf Quaife-Hobbs auszuüben. Der amtierende Meister der AutoGP konnte den Lokalmatadoren nicht auf Distanz halten und wurde in der Hafenschikane von Coletti überrumpelt. Dieser setzte sich nach seinem sehenswerten Manöver sofort ab, doch er fuhr auch mit Köpfchen: Den Bonuspunkt für die schnellste Runde wollte er sich nicht entgehen lassen, weshalb er immer wieder langsam fuhr und seine Reifen abkühlen ließ, um die Runde darauf die schnellste Runde des Rennens in den Asphalt zu brennen. Diese musste er später aber wieder abgeben, als Fahrer bewusst an die Box kamen, um auf frischen Reifen Jagd auf die schnellste Runde zu machen.

Bird fällt aus den Punkten

Im Vergleich zum Freitag verlief das Sprintrennen sehr diszipliniert, Foto: Sutton
Im Vergleich zum Freitag verlief das Sprintrennen sehr diszipliniert, Foto: Sutton

Coletti, Quaife-Hobbs, Evans, Nasr, Calado. So blieb es bis ins Ziel, weitere Manöver waren aufgrund der Streckencharakteristik an der Spitze nicht möglich, obwohl es sich in der letzten Runde noch einmal zusammenschob. Hinter Rene Binder drehte Sam Bird auf der siebten Position seine Runden, musste den Platz aber gegen den erstaunlich starken Kevin Ceccon abgeben, als er die Schikane abkürzte. Für den Sieger des Freitagsrennens gab es nicht viel zu holen: Nachdem er ohnehin schon kaum Speed im Auto hatte, fuhr er sich einen Bremsplatten ein und musste einen Boxenstopp einlegen. Auf dem Supersoft holte er immerhin noch die schnellste Runde und den Bonuspunkt.

Den letzten regulären Punkt erbte damit Stephane Richelmi, der zweite Lokalmatador im Feld. Für die beste Unterhaltung sorgten die im Hauptrennen in den Massencrash verwickelten Piloten, die von ganz hinten starten mussten. Auf dem überholfeindlichen Stadtkurs wurden neue Überholmöglichkeiten gefunden wie etwa in der Rascasse. Punkte waren für diese Piloten aber nicht mehr drin. Ebenfalls glücklos blieb Daniel Abt: Nach einem Frühstart wurde er zu einer Durchfahrtsstrafe zitiert und verlor so jede Chance auf Punkte.