Du bist aus Malaysia mit positiven Eindrücken und sicherlich auch mit einem ordentlichen Selbstvertrauen zurückgekehrt...
Rene Binder: Es ist immer ein gutes Gefühl, wenn man es schafft, seine eigenen Erwartungen zu übertreffen das war definitiv der Fall in Sepang. Nicht nur, dass wir in die Punkte gefahren sind, die für mich wirklich große Überraschung war, dass wir mit einem minimalen Rückstand von nur vier Zehntelsekunden auf den Polesitter im Zeittraining so weit vorne waren. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass ich in diesem Starterfeld zu den unerfahrensten Fahrern zähle.

Es war Dein viertes Rennwochenende in der GP2 nach drei Jahren in der Deutschen Formel 3...
Rene Binder: Meine Karriere verlief nicht den üblichen Weg, da meine Familie in erster Linie Wert auf eine ordentliche Schulausbildung gelegt hat, was natürlich eine gute Sache war. Letztendlich hat mich dies aber in Sachen Racing etwas eingebremst, weil ich viel Zeit in meinen Abschluss auf dem Holztechnikum Kuchl investiert habe. Trotzdem habe ich in den letzten beiden Jahren sehr hart an mir gearbeitet, speziell, seit ich die Chance erhalten habe, in der GP2 zu starten.

Und das als einer der stärksten Rookies in der Meisterschaft. Was sind Deine Ziele für 2013 mit dem Team Venezuela GP Lazarus?
Rene Binder: Mein Ingenieur sagt immer, wir wollen schrittweise wachsen und unseren Lernprozess fortsetzen. Jeder weiß, wie schwierig es ist, sich mit Fahrern zu messen, die bereits drei oder vier Jahre in der GP2 unterwegs sind. Auf der anderen Seite ist es aber auch unglaublich, wie viel man lernen kann, wenn man entsprechend professionelle Leute um sich hat.

Kein anderes Rennauto kommt der Formel 1 derart nahe wie die GP2, auch aufgrund der Tatsache, dass ihr auf ähnlichen Pirelli Reifen unterwegs seid. Deine Meinung zu den neuen Reifenmischungen und zur Herausforderung 'Tyre-Management' im Allgemeinen?
Rene Binder: Ich denke, dass sich die Formel 1 und die GP2 über die letzten Jahre in eine sehr positive Richtung verändert haben. Insbesondere auch deshalb, weil die Pirelli-Reifen einen sehr intelligenten Umgang erfordern und nicht nur Aggressivität. Im Zeittraining geht es natürlich weiterhin um puren Speed, aber im Rennen kann eine clevere Reifenstrategie den Unterscheid ausmachen. Die Bedingungen in Malaysia waren ein perfekter Test für unsere neuen Reifen, aber ich denke, wir haben unsere Lektion gelernt und konzentrieren uns jetzt darauf, unsere Balance und Renn-Pace für die weiteren Rennen zu optimieren.