Fabio Leimer hat den Saisonauftakt der GP2 auf dem Sepang International Circuit in Malaysia gewonnen. In einem engen Duell mit Polesetter Stefano Coletti setzte sich der Schweizer mit einer gewagten Strategie durch, nachdem er wenige Runden später als sein direkter Konkurrent zum Pflichtboxenstopp kam.

Stefano Coletti setzte auf die falsche Strategie, Foto: GP2 Series
Stefano Coletti setzte auf die falsche Strategie, Foto: GP2 Series

Coletti, der seine Pole-Position beim Start in eine fehlerfreie Führung ummünzen konnte, setzte sich schnell vom Rest des Feldes ab. Lediglich Fabio Leimer konnte dem Monegassen noch folgen und versuchte es nach wenigen Runden bereits mit den ersten Attacken auf den Spitzenreiter - ohne Erfolg.

In der siebten Runde bog der Führende Coletti schließlich zu seinem Pflichtboxenstopp ab und machte den Weg für Leimer damit frei, der eine schnellste Rennrunde nach der anderen drehte. Erst vier Runden später bog auch der Schweizer zu seiner Mannschaft ab. Eine gelungene Strategie, denn von nun an verfügte Leimer über frischere Reifen und spielte diesen Vorteil gekonnt aus.

Keine Chance für Coletti

Zwar sah es zunächst so aus, als könne Coletti den Racing Engineering-Pilot auf Abstand halten, sechs Runden vor Rennende unterlief dem Monegassen jedoch ein Fehler. In der letzten Kurve verbremste sich Coletti und konnte Leimer gerade noch hinter sich halten - zumindest für einen kurzen Moment, denn nur wenige Kurven später musste er sich endgültig geschlagen geben. Der Vorteil der neueren Reifen war zu groß.

"Wir haben im Qualifying einen guten Job gemacht, aber leider haben meine Reifen nur bis fünf Runden vor dem Ziel gehalten, dann haben sie sehr stark abgebaut", war Coletti enttäuscht. "Ich habe alles versucht, hatte aber keine Chance mehr. Morgen werden wir wieder angreifen und es hoffentlich erneut auf das Podium schaffen."

Kurz vor dem Ende ging es für Coletti eine weitere Position nach hinten. James Calado, der ebenfalls auf frischeren Reifen unterwegs war, setzte sich in der ersten Kurve gegen den Polesetter durch, für den damit nur der dritte Platz übrig blieb. "Es war ein gutes Rennen, aber sehr heiß. Unsere Pace war klasse und ich habe versucht, die Reifen so gut es ging zu schonen", erklärte Calado im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

"Am Ende habe ich Coletti geschnappt, aber Leimer war zu schnell", sagte der Brite. "Auch drei, vier Runden eher, als ich an ihm dran war, hätte ich nicht angreifen können. Besser ging es heute einfach nicht. In dieser Saison zählt die Konstanz, nun müssen wir die Reifen noch besser verstehen, auch wenn es für uns schon viel besser läuft als letztes Jahr."

Für Daniel Abt nahm sein Debüt in der GP2 ein bitteres Ende. Noch vor der Rennhalbzeit schied der Deutsche nach einem Dreher aus. Der Österreicher Rene Binder ging als Elfter leer aus. Den achten Platz und somit die Pole-Position für das Sprintrennen am Sonntag schnappte sich DAMS-Pilot Stephane Richelmi. Sam Bird, der das Rennen kurzzeitig ebenfalls anführte, fiel nach einer Strafe zurück, schnappte sich aber immerhin den Punkt für die schnellste Rennrunde.