Was ist dir aus der Saison 2012 besonders in Erinnerung geblieben?
Daniel Abt: Ganz klar das GP3-Saisonfinale in Monza. Das war wirklich ein ganz spezielles Wochenende mit allen Gefühlsextremen. Ein spannendes Rennen, in dem ich mich am Ende einer tollen Saison mit der Vizemeisterschaft belohnen konnte.

Du bist in den verschiedensten Rennserien unterwegs gewesen. Hat dich die eine oder andere besonders gereizt?
Daniel Abt: Jede Serie hatte ihren Reiz und hat mir alles abverlangt, aber am besten fand ich es zuletzt bei den GP2-Tests. Es ist leistungstechnisch eine ziemliche Hausnummer im Vergleich zur GP3. Es macht eine Menge Spaß, dieses Auto zu bewegen.

Wie beurteilst du den Ausflug in die Formel Renault 3.5?
Daniel Abt: Wenn du von Anfang an in die Vorbereitung gehst und dementsprechend mehr Trainingszeit hast, dann stimmen auch die Ergebnisse. Aber es hat sich mehr als gelohnt, diesen Schritt zu machen, und diese Erfahrung mitzunehmen. Das rüstet mich für neue Herausforderungen in der kommenden Saison.

Wie siehst du die GP2 und die Formel Renault 3.5 im Vergleich?
Daniel Abt: Der größte Unterschied liegt in den Reifen. In der Formel Renault hat man den Michelin-Reifen, mit dem man ziemlich rücksichtslos umgehen kann. In der GP2 fährt man auf Pirelli-Reifen, die denen der Formel 1 sehr nahe kommen. Da musst du schon verdammt aufpassen, dass sie lange genug funktionieren. Das erfordert viel Geschick und jede Menge Können - eine wichtige Schule, wenn man in die Königsklasse will.

Deine Lernkurve ist auch in diesem Jahr wieder gestiegen. Was fehlt dir, um noch kompletter zu werden?
Daniel Abt: Das ist natürlich schwer zu sagen. Auch wenn du am Ende der GP3-Saison fast ganz oben stehst und für den Moment ein Top-Rennfahrer bist, öffnen sich doch immer wieder neue Kapitel. Dann hast du andere Bedingungen, ein schnelleres Auto, es kommen Boxenstopps dazu. Du musst dich wieder neu herantasten. Das ist ein normaler Prozess, der dich automatisch kompletter werden lässt.

Wo wird Daniel Abt 2013 fahren?
Daniel Abt: Das Ziel für 2013 heißt GP2. Bestätigen kann ich das noch nicht, aber es sieht gut aus. Schon die kürzlich absolvierten Testfahrten haben mich richtig heiß gemacht. Wenn es mit der GP2 klappt, dann habe ich wenig Zeit zum Durchatmen und muss mich gleich nach Silvester intensiv auf diese neue Aufgabe vorbereiten. Im Februar starten die Testfahrten, bevor es im März in die Auftaktrennen geht.

Auch 2013 begleiten dich viele helfende Hände und Sponsoren, die dich auf ihrem Weg unterstützen. Wie wichtig ist das für dich?
Daniel Abt: Unheimlich wichtig. Der ganze Sport lebt von Sponsoren und Partnern, die einen begleiten. Gott sei Dank besitze ich dieses Privileg, tolle und gute Partner zu haben, die mir es ermöglichen, meinen Traum zu leben. Dafür bin ich unheimlich dankbar. Vollendet wäre er als Formel-1-Pilot. Ich hoffe, dass mich alle bis zu meinem großen Ziel weiter unterstützen.

Was macht Daniel Abt über die Festtage, bevor es wieder ins Cockpit geht?
Daniel Abt: Über die Festtage geht es auf die Malediven. Hier werde ich mir eine kleine Auszeit nehmen, um im kommenden Jahr wieder mit vollem Akku anzugreifen.