Mit 25 Punkten Rückstand war Luiz Razia in der finale Wochenende der GP2 in Singapur gegangen und schnell zeigte sich, dass er das nicht mehr aufholen würde können. Bereits nach dem Hauptrennen am Samstag war dann die Messe gelesen und sein Titelrivale der neue Meister. Glücklich war Razia über diesen Umstand freilich nicht, doch deswegen nun zu verzweifeln, kam für ihn auch nicht in Frage. Zu gut sei seine Saison gewesen, um am Ende nur mit Frust und Ärger dazustehen, meinte der Brasilianer, der das Endergebnis daher positiv nehmen wollte. "Natürlich verspüre ich eine leichte Enttäuschung - aber über meine Resultate über die Saison hinweg kann ich mich ja nun wirklich nicht beschweren", sagte der Arden-Pilot.

Viele Leute hatten mich vor diesem Jahr als möglichen Titelkandidaten schon abgeschrieben - ich habe ihnen das Gegenteil bewiesen", zog Razia die guten Aspekte aus den vergangenen Monaten. "Und auch als Fahrer habe ich mich im Verlauf dieser Saison stark verbessert." Bedanken wollte er sich dafür auch bei seinem Arden-Team, das heuer erstmals seit dem Duell zwischen Heikki Kovalainen und Nico Rosberg in der Premierensaison der Meisterschaft 2005, wieder maßgeblich in einen Titelkampf eingreifen konnte. "Das Team und ich haben bewiesen, dass wir uns auf dem höchsten Level sehr gut schlagen können", fand Razia.

"Zwar war das Glück nicht immer auf unserer Seite, aber wir haben uns immer stark zurückgekämpft und ein großer Unterschied zu Davide besteht am Ende sicher nicht. Das war ein hartes Stück Arbeit, geschenkt wurde uns bestimmt nichts", so der Brasilianer, der anfügte: "Damit müssen wir zufrieden sein." Wurmen wollte ihn lediglich, dass er am Finalwochenende nicht noch einen weiteren Podestplatz einfahren konnte. "Aber das ist uns heuer trotzdem oft gelung - genauso wie vier Siege", betrieb er Eigenwerbung. "Ich denke jedenfalls, wir müssen nichts mehr beweisen. Bis dato war das meine Rennsaison - sie war fantastisch und ich werde mich immer an sie erinnern."