Fabio, das sieht nach einem gutem Saisonabschluss für dich aus, oder?
Fabio Leimer: "Ja, ich bin ziemlich zufrieden. Gestern hatte ich auf meiner schnellsten Runde leider etwas Verkehr, sonst wäre ein Platz unter den ersten drei sicher möglich gewesen. Heute war es wichtig, einen guten Start zu haben, das habe ich geschafft. Beim Versuch Esteban [Gutierrez] zu überholen habe ich leider eine Position an Palmer verloren. Dann war es ziemlich schwierig, da er mit der gleichen Strategie unterwegs gewesen ist wie ich. Wir waren auf den weichen Reifen, alle anderen auf den Harten."

"Dann habe ich versucht die Reifen zu schonen, da ich schon nach der zweiten Runde gemerkt habe, dass ich Probleme mit meinen Hinterreifen bekomme. Wir sind sehr früh zum ersten Stopp reingekommen und dann hatte ich etwas Angst, weil ich schon nach drei bis vier Runden gemerkt habe, dass die Hinterreifen wieder abgebaut haben. Also habe ich wieder Speed rausgenommen und die Reifen geschont, bis ich gesehen habe, dass Palmer Probleme hatte und ich ihn überholen konnte."

"Dann hat mir das Team gesagt, dass Filipi vor mir auch langsamer wird und ich pushen sollte, um ihn noch zu bekommen. Ich konnte ihn ohne Probleme überholen und anschließend glücklicherweise von Valsecchi wegziehen. Dann musste ich nur noch bis zum Ende des Rennens die Reifen schonen."

Also scheint eure Strategie, alle vier Reifen zu wechseln, die Richtige gewesen zu sein?
Fabio Leimer: "Ja, wir waren auch lange nicht sicher, ob wir nun zwei Reifen oder doch vier wechseln wollen. Das Problem ist, dass man hier fast nicht überholen kann, also musst du die Überholmanöver in der Box ausführen. Aber hier ist die härteste Strecke des Jahres für die Reifen, deshalb ist die Strategie mit den vier Reifenwechseln auch aufgegangen."

Das Rennen hier ist sehr lang und anstrengend. Ist das ein Problem für dich?
Fabio Leimer: "Nein, eigentlich nicht. Das muss man auch trainieren, aber ich sage, wie alle anderen, dass es das härteste Rennen des Jahres ist. Es ist nicht nur die Temperatur, sondern auch die hohe Luftfeuchtigkeit, da sehr schnell schwitzt und viel Körperflüssigkeit verliert. Darum ist es sehr hart für den Körper und die Konzentration."

Ihr seid das erste Mal hier in Singapur. Wie gefällt dir die Strecke?
Fabio Leimer: "Die Strecke ist sehr schön und mir gefällt sie sehr gut. Ich habe sie bislang nur im Fernsehen gesehen und da kann man sie schlecht einschätzen, aber ich habe schon immer bei der Formel 1 gesehen, dass hier eine riesen Show ist. Darum habe ich mich riesig gefreut, obwohl es für uns sehr schwer ist. Wir haben nur eine halbe Stunde Training und gehen dann direkt ins Qualifying. Und dann war das Training auch noch im Regen, aber ich kam sehr schnell zurecht und konnte schon den Speed aufbauen."

Würde es dich reizen, hier auch mal in der Nacht zu fahren?
Fabio Leimer: "Wir sind ja schon das Qualifying im Dunkeln gefahren, aber natürlich würde es mich reizen. Das wäre sicher angenehmer als am Tag.

Visierst du für morgen noch einmal das Podium an?
Fabio Leimer: "Schauen wir mal. Hier ist es viel schwieriger noch einmal nach vorne zu fahren, aber natürlich ist alles möglich. Morgen wird es sicher einige geben, die auf "Alles oder Nichts" versuchen, darum muss ich einen guten Start haben und dann die ersten zwei bis drei Runden einen guten Speed aufbauen. Anschließend sollte man auf die Reifen schauen und versuchen noch einmal auf das Podest zu fahren. "