Rene, Du bist ins kalte Wasser gesprungen, und angesichts der schwierigen Wetterverhältnisse in Spa war es wahrscheinlich die größte Herausforderung in Deiner noch jungen Rennfahrerkarriere?
Rene Binder: Absolut. Es war ein unglaubliches Gefühl, auf dem schwierigsten Kurs bei derartigen Verhältnissen in die GP2 einzusteigen. Ok, ich habe vor kurzem dort ein Rennen der deutschen Formel 3 gewonnen, aber die 612 PS und 310 km/h Topspeed sind natürlich eine ganz andere Geschichte. Ich kann mich eigentlich nur beim Team und seinen Partnern für die Unterstützung bedanken. Sie haben mich letzte Woche nach Bologna geschickt, um beim ehemaligen Ferrari-Ingenieur Luigi Mazzola einen Simulatortest zu absolvieren, das war definitiv eine gute Vorbereitung für mich.

Wie kann man sich auf eine derart schwierige Herausforderung vorbereiten?
Rene Binder: Es hat alles mit einem nassen freien Training, bzw. Qualifying begonnen und, erstmals mit Regenreifen unterwegs, konnte ich das Auto eigentlich nur auf der Strecke halten. Im ersten Rennen hab ich dann meine ersten Erfahrungen mit den Pirelli-Slicks gemacht. Mit meinem Erfahrungsmanko ist mir am Start glatt der Motor abgestorben, sodass ich dann mein eigenes Rennen gefahren bin. Die Pace war ziemlich ok, daher habe ich im Sonntagsrennen noch einmal einen Gang zugelegt und war dann überrascht, dass ich zumindest schon den Speed im Mittelfeld mitgehen konnte. Meine ersten Eindrücke sind extrem positiv, deshalb kann ich's kaum erwarten, am Freitag wieder ins Auto zu steigen.

Was sind also Deine Ziele für die letzten Rennen in Monza und Singapur?
Rene Binder: Momentan möchte ich nur möglichst viel lernen. Über das Auto, über die Reifen und über unterschiedliche Strategien. Es ist extrem schwierig, in der GP2 an die Spitze zu kommen. Auch wenn das Team mit meiner Leistung zufrieden war, liegt noch ein weiter Weg vor mir.