Frust pur für Fabio Leimer: Ihn ereilte in Silverstone ein ähnliches Schicksal wie vor zwei Wochen am Hafen von Valencia James Calado. Von der Pole aus gestartet lag der Schweizer lange Zeit komfortabel in Führung. Dann zögerte er seinen Boxenstopp ob des Vorteils der freien Sicht nach vorne jedoch so lange hinaus, bis ihn ein Safety-Car einbremste und einen dicken Strich durch die Rechnung der Racing-Engineering-Truppe machte. Statt dem obersten Platz am Stockerl sprang somit am Ende nur ein enttäuschender 15. Platz für Leimer heraus.

Abflug von Coletti

Großer Profiteur der Misere war in einem stark verregneten Rennen, das wegen der schwierigen Streckenbedingungen hinter dem Safety-Car losgegangen war, schlussendlich Lotus-Pilot Esteban Gutierrez. Bereits nach wenigen Kurven hatte es erstmals im großen Stile gekracht: Daniel de Jong war Rodolfo Gonzalez Heck gefahren. Anschließend setzte sich Leimer vorne bis zu neun Sekunden von seinen Verfolgern ab. In Runde 18 kam es dann zu der für den Schweizer so verhängnisvollen nächsten Neutralisierung, ausgelöst durch Calado, der im Anschluss an einen Boxenstopp mit einem losen Vorderrad seinen Boliden abstellen musste.

Fabio Leimer war am Samstag der Unglücksrabe im Regen, Foto: GP2 Series
Fabio Leimer war am Samstag der Unglücksrabe im Regen, Foto: GP2 Series

Zu diesem Zeitpunkt hatten Leimers Hauptrivalen jedoch alle schon ihren Pflichtstopp absolviert, was den Führenden schließlich das Rennen kostete. Ein drittes Safety-Car nach einem Abflug von Stefano Coletti machte es obendrein unmöglich für Leimer, abermals zu versuchen, vom Feld wegzuziehen und den Schaden zu minimieren. Nutznießer war letzten Endes Gutierrez, der in der Boxenstoppphase sowohl an Johnny Cecotto als auch an Jolyon Palmer vorbeiziehen konnte. Im Anschluss an das Rennen verkündete der strahlende Sieger: "Die Strategie hat heute eine große Rolle gespielt. Ich habe mich darauf konzentriert, keine Fehler zu machen und bin über diesen Sieg wirklich sehr glücklich und dankbar."

Hinter Gutierrez fuhren Cecotto und Lokalmatador Palmer ins Ziel und sicherten sich die beiden übrigen Podestplätze. Nigel Melker kämpfte sich dahinter bis auf den vierten Platz vor, Fünter wurde Luiz Razia. Der Arden-Pilot übernimmt damit auch die Führung im Gesamtklassement. Sein Hauptrivale Davide Valsecchi kam durch eine geschickte Boxenstrategie von ganz hinten noch auf den siebten Platz nach vorne, direkt hinter DAMS-Teamkollege Felipe Nasr. P8 und damit die Pole für den Sonntag holte der Niederländer Giedo van der Garde im Caterham.