Kannst du deinen ersten Sieg schon in Worte fassen?
Johnny Cecotto junior: Noch nicht so wirklich. Die Pole am Donnerstag war eigentlich noch etwas schwerer für mich, im Rennen läuft es immer ein bisschen besser. Als ich die Pole geschafft habe, war das schon fast die halbe Miete. Wichtig war, dass mir heute ein super Start gelingt und ich danach keine Fehler mache. Wir wusste, dass wir eine super Pace haben. Leider habe ich durch Überrundungen oder gelbe Flaggen immer wieder Zeit verloren. Als ich gesehen habe, das Ericsson in die Box ist, habe ich alles gegeben, obwohl meine Reifen schon am Ende waren.

Beim Boxenstopp bist du locker vorne geblieben. Wie lief es danach?
Johnny Cecotto junior: Die ersten Runden nach dem Stopp waren sehr schwer, denn das Auto war nicht sofort wieder so gut wie vorher. 15 Runden vor dem Ziel bin ich dann die dato schnellste Runde gefahren und hatte wieder einen kleinen Vorsprung. Ich musste aber bei jeder gelben Flagge aufpassen, denn hier fängt man sich schnell eine Strafe ein. Durch Überrungen ist Ericsson wieder rangekommen und ich durfte keine Fehler machen. Die letzten Runden waren sehr lang.

Wie war dein Gefühl in den letzten Runden?
Johnny Cecotto junior: Ich habe ich einfach konzentriert und bin einfach nicht vom Gas gegangen. Ich habe meine Pace gehalten und einfach so weiter gemacht wie zuvor. Sobald man langsamer macht, passieren ja die meisten Fehler. Komischerweise habe ich in der letzten Runde keine Zielflagge gesehen und bin weiter auf dem Gas geblieben, bis der Funkspruch vom Team kam.

Schwerste Strecke der Welt

Wie fühlt man sich als Rennsieger?
Johnny Cecotto junior: Es ist ein unglaubliches Gefühl, man kann es gar nicht beschreiben. Das Rennen war sehr schwer, denn in Monaco kann man keine Sekunde verschnaufen. Ich habe es nicht einmal geschafft etwas zu trinken, denn selbst auf den Geraden muss man immer ein wenig lenken und ständig schalten. Beim kleinsten Fehler hängt man in der Wand.

Wann warst du das letzte Mal auf dem Podium?
Johnny Cecotto junior: Das war zusammen mit meinem Vater im Lamborghini vor zwei Jahren, das ist schon etwas her. Und hier in Monaco zu gewinnen es einfach fantastisch, denn jeder weiß, dass das die schwierigste Strecke der Welt ist. Wer hier gewinnt, gehört zur Spitzenklasse.

Warum hat es bisher nicht mit den guten Resultaten geklappt?
Johnny Cecotto junior: Eigentlich waren wir schon immer unter den besten Teams, aber die eine oder andere Sache hat nie ganz gepasst. Morgen wird es sicher eine größere Feier geben. Erstmal steht das zweite Rennen an, aber da wird es schwer. Ich will das Rennen einfach nach Hause fahren und ein paar Punkte holen, mehr ist von Startplatz acht nicht drin.