Gutierrez nimmt die Verfolgung auf - Valsecchi erneut nicht zu schlagen

An Davide Valsecchi führte am Freitag in Bahrain einfach kein Weg vorbei. Nach einer starken Trainingssitzung am Mittag, war die Dominanz des Italieners auch beim zweiten Tagesauftritt der GP2 nicht gebrochen. Der DAMS-Pilot setzte sich auch im Qualifying eindrucksvoll an die Spitze der Zeitenliste und heimste neben der Pole-Position auch gleich noch die dafür ausgeschriebenen vier Extrapunkte ein, die ihn nun sogar schon vor dem ersten Rennen vor den Toren Manamas auf drei Zähler an den Gesamtführenden Luiz Razia heranbrachten.

Zu Beginn des Qualifyings herrschte auf der Strecke der übliche Trubel: Die meisten Piloten gingen zunächst auf den Medium-Pneus auf die Piste, um die Option-Variante für das Ende der Session aufzuheben - einige Fahrer versuchten sich zu diesem Zweck gleich auf stark gebrauchten Reifen. Eröffnet wurde das Zeittraining von Johnny Cecotto, der dabei nach einem kleinen Fahrfehler bereits nach wenigen Kurven beinahe mit dem von hinten heranfliegenden Tom Dillmann kollidiert wäre. Dieser sah sich nach massiven Trainingsproblemen am Freitag wiederum mit der Aufgabe konfrontiert, quasi ohne jede Streckenerfahrung das Qualifying zu absolvieren.

Rote Flagge durch Hartley

Mit P15 schlug sich der Rapax-Pilot am Ende sogar noch beachtlich. In einer anderen Liga fuhr an der Spitze derweil aber Valsecchi. Nachdem zunächst Esteban Gutierrez mit einer starken Zeit für ein erstes Ausrufezeichen gesorgt hatte, schob sich der Italiener schon nach wenigen Minuten an die Spitze, nur um kurze Zeit später abermals nachzulegen und mit einem Versuch von 1:41.200 Minuten eine Hausmarke in den Wüstenasphalt zu brennen, die im weiteren Verlauf der Session kein anderer Pilot mehr unterbieten sollte. Sein Vorsprung auf den ersten Verfolger betrug beinahe drei Zehntel. Anschließend war auf der Strecke eher durch spektakuläre Aktionen einiger Nachzügler als durch die Zeitenjagd an der Spitze für Action gesorgt.

Während Rodolfo Gonzales mit einem dicken Verbremser in Kurve eins die Aufmerksamkeit auf sich zog, wurden 17 Minuten vor dem Ende der Session die roten Flaggen geschwenkt. Zu dem Quali-Unterbruch war es gekommen, weil Brendon Hartley in der letzten Kurve den Frontflügel seines Ocean-Boliden verloren hatte und dieser auf der Fahrbahn lag - nicht ohne Fremdeinwirkung, wie sich kurze Zeit später herausstellen sollte. Die Rennleitung ordnete daher eine genauere Untersuchung des Vorfalls nach dem Zeittraining an, in den auch noch Simon Trummer und Gideo van der Garde verwickelt waren. Spätere Strafen und Rückversetzungen sind derzeit also noch nicht auszuschließen. Nach kurzen Säuberungsarbeiten konnte das Qualifying um 16:16 Uhr Ortszeit jedoch fortgesetzt werden.

Fabio Leimer warf die Chance auf eine bessere Starposition anschließend mit einem Fehler im zweiten Streckenabschnitt weg, der Schweizer geht somit als Vierter in das Rennen am Samstag. An der Spitze tat sich nichts mehr - die Verfolger Gutierrez und Valsecchi-Teamkollege Nasr befanden sich bereits zwei Minuten vor Sessionende außerhalb ihrer Boliden und an der Boxenmauer. Johnny Cecotto wurde schlussendlich Fünfter, Stephane Richelmi Sechster. Der Siebte Marcus Ericsson muss auf Grund einer Strafe aus Malaysia um zehn Plätze nach hinten. Dadurch rücken die Nachfolgenden James Calado, Luiz Razia, Max Chilton und Rio Haryanto alle einen Platz nach vorne.