2010 stand Rapax noch an der Spitze der GP2, als sich Pastor Maldonado zum Champion der Formelserie krönte. Allerdings stieg der Venezolaner zu Williams in die Formel 1 auf und hinterließ eine klaffende Lücke beim bis dato erfolgreichen Team. Ab diesem Zeitpunkt war Fabio Leimer der erfahrene Mann bei Rapax, doch 2011 war erst sein zweites Jahr in der GP2. Er beendete die Saison als 14, während Teamkollege Julien Leal komplett leer ausging.

Rapax-Teammanager Andrea Bergamini ist überzeugt, dass die unerfahrene Fahreraufstellung in Kombination mit dem neuen Chassis sowie den Pirelli-Reifen dafür gesorgt hätten, dass Rapax nicht über den zehnten Rang in der Gesamtwertung hinauskam. "Bei den Tests Ende des Jahres 2010 dominierte Fabio mit unserem Auto noch", so Bergamini. "Aber der neue Dallara, dessen Aerodynamik auf der Formel 1 basiert, und die neuen Pirelli-Reifen änderten die Situation."

Die Entscheidung, für 2011 auf zwei junge Fahrer zu vertrauen, sei laut Bergamini ein Risiko gewesen. Es sollte sich nicht bezahlt machen, wie die Resultate zeigten. "Die Piloten mit mehr Erfahrung lernten schnell, wie man mit den neuen Reifen umgehen muss", so der Teammanager. "Und vor allem konnten sie die Entwicklung des Autos beschleunigen, was nur wenig Raum ließ für die, die aufgrund des Erfahrungsnachteils Probleme hatten, alles zu verstehen."

Teambesitzer Gianfranco Sovernigo schlägt in die gleiche Kerbe. "Das neue Auto war so kompliziert und so viele strategische Faktoren wurden mit den Pirelli-Reifen eingeführt, dass es ziemlich unwahrscheinlich war, dass ein Fahrer in seinem ersten Jahr gleich konkurrenzfähig sein konnte", glaubt Sovernigo. "Die Zeiten, in denen Rosberg und Hamilton gleich gewinnen konnten, sind jetzt vorbei. Um Champion werden zu können, benötigt es mindestens drei oder vier Jahre Erfahrung in der Serie." Siehe Maldonado, der erst in seinem vierten Anlauf die Meisterschaft gewann.