"Es ist einfach unglaublich", jubelte Luca Filipi. Der Italiener wurde bei seinem Heimspiel im letzten Rennen doch noch Vizemeister der GP2. "Das hat niemand erwartet, nicht einmal wir selbst", meinte der Coloni-Fahrer im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com verblüfft. "Als wir an den Nürburgring kamen, haben wir gedacht, dass wir vielleicht noch Vierter oder Fünfter werden können. Aber wir haben eigentlich nie Podestplätze oder gar den Vizetitel erwartet", so Filipi, der fand: "Wir verdienen ihn aber trotzdem, denn wir haben in Sachen Pace an den letzten vier Wochenenden wirklich den Ton angegeben."

Der 26-Jährige war nach einem schwachen Saisonstart mit Super Nova erst zum Rennen in Deutschland zur Scuderia Coloni gewechselt. Dort platzte sofort der Knoten und Filipi fuhr die restlichen Rennen des Jahres immer an der Spitze mit. Nachdem er 2007 bereits Vierter und 2009 Fünfter in der Gesamtwertung der GP2 wurde, reichte es in diesem Jahr nun zu Rang zwei im Endklassement. Möglich machte das letztendlich auch das starke Monza-Wochenende. Filipi ließ seinem Sieg im Hauptrennen beim Saison-Abschluss, neben dem fünften Platz im Sprint, am Sonntag auch noch die schnellste Rennrunde folgen.

Bianchi war nicht schnell genug

"Das war nur, um auch ganz sicher zu gehen", scherzte der neue Vizemeister, der sich freute: "Genau so wollten wir es auch machen." Zu seinen Zukunftsplänen wollte sich der Italiener nach dem überraschenden Erfolg aber noch nicht äußern. "Nächstes Jahr mache ich nur Urlaub", lachte der Coloni-Pilot. Weniger fröhlich ging es nach Rennende selbstverständlich bei seinem geschlagenen Konkurrenten Jules Bianchi zu. Wie bereits in seiner ersten GP2-Saison 2010, musste sich der Franzose am Ende erneut mit Rang drei in der Endabrechnung zufrieden geben. "Heute war es einfach nicht genug. Filipi war schneller als wir - das ist einfach so", meinte Bianchi im Anschluss.

"Von Rang 19 nach dem Qualifying, am Ende des Wochenendes noch bis zu diesen Positionen hier zu kommen, ist nicht schlecht. Aber heute sind wir natürlich vom ersten Platz aus losgefahren und wollten logischerweise gewinnen", erklärte der Franzose gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Ich hatte aber einen schlechten Start und auch danach waren wir einfach nicht konkurrenzfähig genug. So ist das halt - da gibt es auch nichts weiter zu zu sagen", meinte der 22-Jährige frustriert. "Ich habe zwar noch versucht, die schnellste Runde in Angriff zu nehmen, aber war damit wohl ein bisschen zu früh dran - dadurch waren meinen Reifen dann hinüber und wir einfach nicht schnell genug", so Bianchi.