Von Startplatz 21 aus gestartet, hätte Stefano Coletti wohl selbst nicht viel Geld darauf gewettet, nach dem Sprintrennen von Budapest am Ende des Tages noch einen Pokal mit nach Hause nehmen zu dürfen. Dass es dann sogar die größte Trophäe auf dem Siegerpodest gab, hatte der Überraschungs-Sieger von Ungarn vor allem dem wechselhaften Wetter und seiner klugen Reifentaktik zu verdanken. Leicht sei der Sieg unter erschwerten Bedingungen aber zu keiner Zeit des Rennens gewesen.

"Es war nicht nicht einfach, besonders die ersten Runden mit den Slicks im Nassen", fasste der Monegasse nach dem Rennen zusammen und fügte an: "Insgesamt war es bei diesen Bedingungen schon ziemlich hart. Die Reifen kamen natürlich überhaupt nicht auf Temperatur, weil es kalt und nass war - es war also ziemlich rutschig." Am Ende hätte sich nach der schwierigen Anfangsphase aber die Geduld ausgezahlt. "Wir wussten, dass die Strecke abtrocknen würde, also mussten wir uns nur irgendwie im Rennen halten. Die Hauptaufgabe war es heute eigentlich, das Auto auf der Straße zu halten und irgendwie ins Ziel zu kommen", so der Trident-Pilot, der verriet: "Ein Mal habe ich mich ja sogar gedreht und dachte schon, dass Rennen sei beendet - aber zum Glück konnte ich weiterfahren."

"Dann kamen alle an die Box, weil das Safety Car auf die Strecke kam. Da dachte ich erneut, dass ich das Rennen jetzt verloren hätte", schilderte der neue Zehntplatzierte in der Meisterschaft im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Die Anderen waren dann aber alle auf neuen Reifen - ich hingegen war schon an die Bedingungen gewöhnt, also habe ich einfach damit angefangen, alle zu überholen", meinte Coletti, der erklärte: "Bei der zweiten Safety-Car-Phase haben wir dann Regenreifen aufgezogen, weil es wieder anfing zu regnen und ab da habe ich das Rennen angeführt." Bis ins Ziel ließ er sich seinen zweiten GP2-Triumph dann nicht mehr nehmen.