Stefano Coletti hat ganz überraschend seinen zweiten Sieg in der GP2 Serie geholt. In einem spannenden Regenrennen auf dem Hungaroring, in dem die Reifen gleich mehrfach gewechselt wurde, arbeitete sich der Monegasse vom 21. Startplatz bis an die Spitze nach vorne und gewann vor Esteban Gutierrez und Romain Grosjean. Christian Vietoris fiel vom ersten Startplatz bis auf die zehnte Position zurück.

Die Pole-Position nutzte Vietoris auf den ersten Metern zunächst perfekt aus. Mit einem guten Start setzte er sich ungefährdet in Führung, gefolgt von Schnellstarter Giedo van der Garde und dessen Teamkollegen Charles Pic. Jules Bianchi, der von der zweiten Position in das Rennen genanten war, verlor zunächst zwei Positionen.

Während die mutigen Fahrer auf Slick-Reifen schnell bis an das Ende des Feldes durchgereicht wurden, zündete Vietoris an der Spitze den Turbo. Innerhalb von nur zwei Runden baute der Deutsche seinen Vorsprung auf über sechs Sekunden aus. Der Sieg schien ihm nach wenigen Runden schon nicht mehr zu nehmen.

Vietoris lange in Führung

In der zweiten Runde machte auch Grosjean ernst. Nach einem guten Start schob sich der Tabellenführer an seinem Landsmann Bianchi vorbei und übernahm die vierte Position. Wenige Runde später folgte das nächste französische Duell: Grosjean versuchte sich an Pic, der erste Versuch am Ende der Start-Ziel-Geraden blieb jedoch erfolglos. Auch den zweiten Angriff an gleicher Stelle wehrte Pic ab.

Richtig spannend wurde es, als nach knapp zehn Runden die ersten Fahrer auf Slicks wechselten - Pic war einer von ihnen. Beinahe gleichzeitig sorgte Max Chilton mit einem Abflug für eine Safety-Car-Phase, die auch Vietoris und seine Verfolger für einen Reifenwechsel nutzten.

Beim Neustart verteidigte Vietoris die Führung, gefolgt von Grosjean, der den zweiten Platz von van der Garde wegschnappte. Der Niederländer wurde in der ersten Kurve beinahe von Bianchi umgedreht, nur wenige Meter später drückte er den Franzosen neben die Strecke. Einen guten Neustart erwischten auch Stefano Coletti, Sam Bird und Luiz Razia, die sich hinter dem Spitzentrio einreihten.

Einsetzender Regen in der Schlussphase

An der Spitze wurde die Luft für Vietoris immer dünner, Grosjean reduzierte den Rückstand auf ein Minimum. 15 Minuten vor dem Rennende musste sich Vietoris vom zweiten GP2-Sieg verabschieden. Auf dem hinteren Teil der Strecke drehte er sich, drückte Grosjean auf die Wiese und riss sich den Frontflügel ab. Coletti war der lachende Dritte, er zog gleich an beiden Kontrahenten vorbei in Führung.

Ein Dreher von Dani Clos sorgte wenig später für eine weitere Safety-Car-Phase, immerhin sortierte sich das Feld so wieder ein wenig. Da der Regen wieder stärker wurde, wechselten Coletti und Grosjean, so wie auch viele anderen Fahrer, direkt wieder auf Regenreifen. Pic gelangte so kurzzeitig in Führung, hatte aber aufs Slicks nach dem Restart keine Chance, den ersten Platz gegen Coletti zu verteidigen.

Bis zur Zieldurchfahrt nach 23 Runden baute Coletti seinen Vorsprung auf über fünf Sekunden aus. Gutierrez verteidigte den zweiten Platz knapp gegen Grosjean. Hinter dem Podium schafften es van der Garde, Bird und Bianchi in die Punkte. Razia, Kevin Mirocha Rodolfo Gonzalez und Vietoris komplettierten die Top-10.