Der Saisonstart auf dem Otodrom im Istanbul Park verlief für das Team Lotus ART noch nicht reibungslos. Zwar sprang im Hauptrennen am Samstag ein dritter Platz für Jules Bianchi heraus, doch am Sonntag wurde der Franzose bereits in der Startphase von seinem Landsmann Romain Grosjean umgedreht. Trotzdem gelang danach eine starke Aufholjagd bis auf Platz sieben. Weniger gut lief es für Teamkollege Esteban Gutierrez der von Startplatz 24 aus einen schwierigen Start ins Wochenende hatte. Ein Startunfall am Samstag beraubte ihn dann auch noch der Chance wenigstens mehr Rennkilometer zu sammeln.

Im Sprintrennen konnte der Mexikaner jedoch endlich sein volles Potenzial abrufen und seine Klasse zeigen. Trotz der aussichtslosen Ausgangslage kämpfte er noch bis auf Platz elf vor. "Das Wochenende war mit den wechselhaften Bedingungen am Anfang und dem Unfall in der ersten Runde schwierig. Am Ende wurde es aber besser und wir verlassen Istanbul mit einem Erfolgserlebnis - wir haben uns zurückgekämpft und 14 Positionen gut gemacht", freute sich Gutierrez und fügte hinzu: "Unsere Strategie war wirklich klug und das hat sich eben ausgezahlt." Stallgefährte Jules Bianchi, der bereits mit Platz vier in der Qualifikation eine starke Performance andeutete, stimmte dem zu. "Insgesamt war es ein positives Wochenende", erklärte der Franzose.

Konzentration auf Barcelona

"Die Leistung war in jedem Fall von Beginn an da. Im Qualifying hätte ich auch die Pole holen können. Aber wie immer in der GP2 vergehen die Wochenenden sehr schnell und der kleinste Störfaktor kostet einen gleich sehr viel", sagte der 21-Jährige, der von den diversen Turbulenzen im Zeittraining nicht gerade profitierte. "Platz vier in der Startaufstellung war aber trotzdem alles andere als eine Katastrophe", meinte der Meister der Formel 3 Euroserie von 2009.

Am Samstag kamen sich Jules Bianchi und Romain Grosjean erst auf dem Podium nahe - am Sonntag krachte es zwischen den beiden Franzosen schon früh im Rennen, Foto: Sutton
Am Samstag kamen sich Jules Bianchi und Romain Grosjean erst auf dem Podium nahe - am Sonntag krachte es zwischen den beiden Franzosen schon früh im Rennen, Foto: Sutton

Im Rennen habe er dann aber viel Zeit hinter Dani Clos verloren. "Auch nach meinem Boxenstopp steckte ich weiter im Verkehr fest", gab der ART-Pilot an. "Trotzdem bin ich noch von Platz sechs auf Rang drei nach vorne gefahren und dieses erste Podium der Saison ist sehr ermutigend", so Bianchi. Das zweite Rennen war nach dem Zwischenfall mit Romain Grosjean aber natürlich früh verloren.

"Ich denke wir hätten es auch dort besser machen können, wenn Romain mich nicht getroffen hätte, als ich ihn überholt habe", meinte der Drittplatzierte des Vorjahres enttäuscht, erklärte dann aber optimistisch: "Was passiert ist, ist passiert. Ich konzentriere mich jetzt auf die Barcelona-Rennen und hoffe dort die Resultate zu erlangen, die Lotus Art verdient hat." Nach den ersten beiden Läufen liegt der Franzose in der Meisterschaft mit sechs Punkten auf dem fünften Rang, sieben Zähler hinter seinem führenden Crash-Partner Romain Grosjean und dem punktgleichen Briten Sam Bird.