In der Schweiz ereignet sich Historisches. Der Bundesrat kippt für die Formel E das Verbot von Rundstreckenrennen. Seit 1955, seit der Katastrophe bei den 24 Stunden von Le Mans, ist dieses Verbot in Kraft. Ab dem 1. April 2016 ist dieses Verbot jedoch Geschichte - zumindest für Elektroautos. "Der Bundesrat will Rundstreckenrennen mit Elektromotorfahrzeugen ermöglichen. Für Rennen im Rahmen der Formel-E-Meisterschaft gilt neu eine Ausnahme vom Verbot für öffentliche Rundstreckenrennen", heißt es in der entsprechenden Mitteilung des Schweizer Bundesrats.

Um solch eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten, sind jedoch besondere Maßnahmen notwendig, was in der Mitteilung deutlich wird: "Es braucht dazu aber eine Bewilligung. Um dem Anliegen der Verkehrssicherheit Rechnung zu tragen, ist darin jeweils auch eine für den Rennkurs und die Fahrzeuge angemessene Höchstgeschwindigkeit festzulegen. Zudem hat die kantonale Behörde mit geeigneten Auflagen sicherzustellen, dass die festgelegte Höchstgeschwindigkeit kontrolliert und durchgesetzt wird", so der Schweizer Bundesrat weiter.

ePrix 2017 als erstes Rennen in der Schweiz seit 1954?

Dies dürfte jedoch in Anbetracht der relativ niedrigen Höchstgeschwindkeiten und der engen Stadtkurse, die die Serie befährt, keine Probleme darstellen. Stattdessen drückt der Bundesrat seine Zuversicht durch die Gesetzesänderungen aus: "Damit wird den interessierten Städten die Gelegenheit geboten, sich für Formel-E-Rennen zu bewerben. Die Durchführung solcher Rennen liegt im Interesse der Wirtschaft und des Forschungsstandorts Schweiz."

Als Favorit für einen ePrix in der Schweiz ab 2017 gilt die Stadt Zürich. Lugano, bisher in der Pole-Position für die Ausrichtung des Events, musste abspringen, nachdem sich der Hauptsponsor zurückgezogen hatte. Das letzte große Rennen im Land der Eidgenossen fand 1954 statt mit dem Formel-1-Grand-Prix im Bremgarten zu Bern. Zudem wurden 1975 und 1982 noch zwei Grands Prix im französischen Dijon als GP der Schweiz ausgetragen.