Der bislang alleinige Lieferant der Batterien für die Formel E, Williams, hat anscheinend einen Mitbewerber im Rennen um den Vertrag ab der dritten Saison. Die Website ElectricAutosport vermeldet, habe auch der kroatische Hersteller Rimac gute Chancen auf den Zuschlag.

Für die kommende Saison ist Williams noch gesetzt, danach muss neu verhandelt werden. Die Briten hatten die Batterien für die Premierensaison der Rennserie in kürzester Zeit entwickelt, getestet und fertiggestellt. Obwohl Fahrer und Teams mit dem Produkt zufrieden waren, diskutieren die Beteiligten nun anscheinend, ob Williams auch 2016/2017 und darüber hinaus weitermachen darf. Da die Entwicklung einer neuen Batterie etwa 16 Monate dauert und die dritte Saison der Formel E im Herbst 2016 starten wird, drängt die Zeit.

Die Batterie ist das Herzstück

Die Batterie ist das Herzstück eines Elektroautos. Nicht nur von den räumlichen Ausmaßen ist der Energiespeicher gigantisch. Fast der gesamte Heckbereich des Fahrzeugs besteht praktisch aus Batterie. Hinter ihr befinden sich nur noch der überschaubare Motor sowie das Getriebe. Offiziell wiegt der Speicher nur 200 Kilogramm, die Realität ist aber weiter von diesem Wert entfernt.

So sieht es in einem Formel E Auto aus, Foto: Michelin
So sieht es in einem Formel E Auto aus, Foto: Michelin

Über die Hinterachse kann beim Bremsen Energie zurückgewonnen und direkt in die Batterie eingespeist werden. Das komplette Aufladen benötigt je nach Ladestrom zwischen 40 und 80 Minuten. Die Batterie liefert Energie für etwas mehr als 20 Minuten Fahrtzeit. Das führt dazu, dass die Formel E-Piloten während der Rennen derzeit noch das Fahrzeug wechseln müssen. Langfristig soll dies unnötig werden. Für die dritte Saison ist zumindest eine größere Leistung angedacht. Statt 220 kW soll die neue Batterie dann 250 kW maximale Power liefern.

Die Batterie ist auch deshalb so entscheidend, weil sie mit Abstand das teuerste Bauteil eines Formel-E-Fahrzeugs ist. Ihr Wert macht gut die Hälfte des gesamten Fahrzeugpreises aus, der bei rund 350.000 Euro liegt. Derzeit sind die Autos in der Rennserie alle baugleich, entsprechend müssen auch einheitliche Energiespeicher verwendet werden.