An diesem Wochenende wird in London der erste Formel-E-Champion der Geschichte gekrönt. Eine abwechslungsreiche Saison mit neun Events auf vier Kontinenten liegt dann hinter der Meisterschaft. Für Aufsehen sorgte beim Start vor allem die Idee des Fanboots.

Serienchef Alejandro Agag ist ein großer Verfechter des Konzepts. Allerdings nicht in seiner aktuellen Form. "Ich will den Fanboost im Rennen. Man kann voten, während das Rennen läuft. Zur Halbzeit stoppt man den Fanboost und als Folge kann man den Fanboost nur in den letzten Runden des Rennens nutzen", erläutert Agag. So könnten die Fans auf den Rennverlauf Einfluss nehmen.

Vor allem aus Formel-1-Kreise gab es große Kritik am Fanboost. Das kann der Spanier auch nachvollziehen: "Ob die Formel 1 ein Fanboost-Konzept braucht, weiß ich nicht. Wir haben nicht die gleiche Historie wie die Formel 1, deshalb können wir mehr riskieren. Formel 1 ist Formel 1 - Senna, Prost, Fangio... Damit spielt man nicht. Mit der Formel E kann man so viel spielen, wie man will."

Der Formel-E-Boss hat dabei vor allem die jungen Fans im Hinterkopf. "Die Kinder lieben diese Fanboost-Sache. Und viele, viele Kinder schauen diese Rennen hier. Wir erreichen auch eine junge Familie mit Kindern. Die Familien wollen etwas mit ihren Kindern machen, sie sind nicht unbedingt Motorsportfans. Aber sie sind Fan davon, etwas mit ihren Kindern zu machen", so Agag.

Die Formel-E will auch in Zukunft familienfreundlich sein, Foto: Sutton
Die Formel-E will auch in Zukunft familienfreundlich sein, Foto: Sutton

Aus einem bestimmten Grund hält er die Formel E für familienfreundlicher als die Formel 1: "Nur wegen der Lautstärke. Ich habe vier kleine Jungs. Ich hatte ein GP2 Team und meine Kinder sind nicht zu den Rennen gekommen, weil es zu laut war."

"Ich glaube die Fans haben gut reagiert. In der Welt des Motorsports gibt es eine 50/50 Reaktion. Einige lieben es wirklich", zieht Agag ein positives Fazit nach fast einer Saison. "Viele Namen in der Formel 1 glauben an dieses Konzept. Andere nicht. Aber das ist in Ordnung."