Der Präsident des Deutschen Motorsport Bundes (DMSB), Hans-Joachim Stuck, hat sich im Interview mit Motorsport Magazin-Magazin.com als Fan der Formel E geoutet. Auch zu den aktuellen Problemen der Formel 1 und zur Beziehung von Motorsport und Serientechnologie äußert er sich.

Hans-Joachim Stuck war beim Deutschland-Rennen der Formel E in Berlin zu Gast und fand es "oberaffengeil". Bemerkenswert ist dies vor allem insofern, als der 64-Jährige von 1974 bis 1979 in der Formel 1 startete, in einer Zeit, die für laute, PS-starke Benzin-Motoren steht. Doch Stuck kann gerade den leisen Fahrzeugen der neuen Rennserie etwas abgewinnen, schließlich habe er sich "40 Jahre Ohrstöpsel reingesteckt, weil es sonst zu laut gewesen wäre. Und hier konnte man sich das Rennen anschauen und sich dabei unterhalten".

Auch die Tatsache, dass man in der Formel E beim Fan-Boost per Twitter seinem Lieblingsfahrer einen Vorteil verschaffen kann, begrüßt der DMSB-Präsident. In der Elektro-Klasse seien Herz und Hirn der Fahrer gefordert - eine gute Kombination, findet Stuck. Allerdings will er der Entwicklung Schranken setzen, um Teams zu stoppen, "die sich den Erfolg mit viel Geld erkaufen". Auch der aktuell mögliche Autowechsel in der Formel E sei "zu viel Aufwand und nicht nachvollziehbar".

Generell empfiehlt Stuck dem Motorsport, den Fokus nicht auf schnelle Rundenzeiten zu legen, denn "da steckt viel Geld und viel Entwicklungsarbeit drin, die eigentlich nichts bringt, außer dass der Fahrer seinen Spaß hat". Vielmehr müsse es um die Spannung während der Rennen gehen. Mit Blick auf das angeblich nachlassende Interesse an der Formel 1 legt Stuck den Finger in die Wunde: Der normale Fan verstehe die Fülle an Regularien nicht, weniger sei hier mehr.

Den Einsatz neuer Antriebssysteme sieht Stuck auch als Vorteil für die Serien-Hersteller. Es erhöhe die Identifikation normaler Autonutzer, wenn sie die Hybrid-Technologie ihrer Fahrzeuge auch im Rennsport wiederfänden.

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