Während sich die meisten Rennserien mittlerweile in die Winterpause verabschiedet haben, steht in der Formel E vor dem Weihnachtsfest noch ein Rennen in Uruguay auf dem Programm (Samstag, 19:00 Uhr deutscher Zeit). Der Elektro-Tross macht in Punta del Este Station, einer Küstenstadt rund 140 Kilometer östlich von Montevideo.

Wie in der Formel E üblich, verfügt der 2,8 km lange Straßenkurs über zahlreiche enge Kurven, 20 sind es an der Zahl. Der Vollgasanteil bei dem Wechselspiel aus Schikanen und längeren Geraden liegt bei 68 Prozent, die Höchstgeschwindigkeit dürfte 200 km/h betragen. "Das wird ein hartes Rennen", ist sich Tabellenführer Lucas di Grassi sicher und verspricht: "Wir werden mit unseren Autos bis ans Limit gehen."

Auf die Piloten wartet in Punta del Este ein enger Kurs, Foto: Formula E
Auf die Piloten wartet in Punta del Este ein enger Kurs, Foto: Formula E

Heimspiel für Tabellenführer di Grassi

Der Brasilianer kommt wenig überraschend voller Selbstvertrauen nach Uruguay, schließlich gewann er den Auftakt in Peking und belegte zuletzt in Putrajaya den zweiten Rang. "Für mich ist Punta so etwas wie ein Heimrennen, denn São Paulo und die brasilianische Grenze sind nicht so weit entfernt. Freunde, Familie und Fans werden vor Ort sein und unsere Mannschaft unterstützen", freut sich der Abt-Pilot auf das vorweihnachtliche Rennen.

Während Sam Bird als Zweitplatzierter lediglich drei Punkte zurückliegt, klafft dahinter ein gewaltiges Loch, da der Drittplatzierte Franck Montagny bei lediglich 18 Zählern hält. Auch für Motorsport-Magazin.com-Kolumnist Daniel Abt lief es bisher nicht nach Wunsch, der Deutsche belegte in den ersten beiden Rennen jeweils nur den zehnten Platz.

"Die ersten beiden Rennen waren für mich sicher nicht voll zufriedenstellend, nachdem ich zwei Mal von Platz drei ins Rennen gegangen bin und jeweils nur einen zehnten Platz holen konnte", gesteht der 22-Jährige ein. "Wir hatten in beiden Rennen Probleme und Fehler, die es zu verbessern gilt. Die Pace hat aber sowohl im Qualifying als auch im Rennen gestimmt und ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten Rennen die richtige Ausbeute holen werden."

Auf die ersten Punkte hofft in Uruguay Nick Heidfeld. Zum Auftakt wurde er von Nicolas Prost spektakulär abgeschossen wurde und jüngst in Putrajaya von Montagny aus dem Rennen gerissen. Zudem wurde der Deutsche nachträglich disqualifiziert, weil es zu einem Fehler beim Autowechsel kam.

Jean-Eric Vergne geht in der Formel E an den Start, Foto: Sutton
Jean-Eric Vergne geht in der Formel E an den Start, Foto: Sutton

Vergne startet für Andretti

Erneut nehmen 20 Piloten den ePrix unter die Räder, vor dem dritten Saisonlauf kommt es jedoch zu drei Fahrerwechseln. Das prominenteste neue Gesicht im Elektrorennzirkus ist Jean-Eric Vergne, der nach seiner Ausbootung durch Toro Rosso in der Formel 1 ein Cockpit bei Andretti Autosport ergatterte.

"Das Wochenende wird eine Reise ins Unbekannte", gibt Vergne zu, "aber es ist eine Reise, auf die ich mich sehr freue." Ein konkretes Ziel war dem Franzosen, der den Wagen von Matthew Brabham übernimmt, für sein Debüt nicht zu entlocken: "Es ist wie immer das Ziel, vorne mitzufahren und das Jahr auf einem Höhepunkt zu beenden."

Bei Amlin Aguri ist Katherine Legge verhindert, da USCC-Testfahrten auf dem Programm stehen, sodass das Team den Mexikaner Salvador Duran verpflichtete, seines Zeichens Gewinner der 24 Stunden von Daytona im Jahre 2007. Der dritte Fahrerwechsel betrifft China Racing. Statt Ho-Pin Tung, der die ersten beiden Saisonrennen bestritt, greift Antonio Garcia ins Lenkrad. Der Spanier war bislang in erster Linie auf der Langstrecke zuhause.