Die Fomel E ist in vielerlei Hinsicht eine innovative Rennserie. Dazu gehört auch die Idee, Fans per Social Media Einfluss auf das Renngeschehen nehmen zu lassen. Fan-Boost heißt das Project, bei dem Fans im Vorfeld eines Rennens für Fahrer im Internet abstimmen können. Die drei Fahrer mit den meisten Stimmen erhalten für die Finalrunde für fünf Sekunden einen 30kW Extraschub.

Bruno Senna verzichtete auf den Fan-Boost, Foto: Formel E
Bruno Senna verzichtete auf den Fan-Boost, Foto: Formel E

Soweit die Theorie. Die Praxis sah beim ersten Rennen in Peking anders aus. Lucas di Grassi, Katherine Legge und Bruno Senna standen in Peking in der Zuschauergunst ganz oben, doch keiner nutzte das 30kW Extra-Geschenk seiner Fans.

Das soll sich nach Ansicht von Rennleiter Alejandro Agag beim zweiten Lauf in Putrajaya nicht wiederholen. "Im ersten Rennen konnte Bruno (Senna) es nicht nutzen, weil er Probleme in der ersten Kurve hatte. Bei Lucas (di Grassi) und Katherine (Legge) arbeitete die Batterie nicht richtig und sie wollten nichts riskieren", berichtet Agag rückblickend.

"Wir haben das mit den Fahrern besprochen und ihnen klar gemacht, dass sie den Fan-Boost nutzen müssen, weil es sehr wichtig für die Serie ist. Hundertausende Fans voten im Internet und erwarten dann auch, dass die Fahrer ihren Wunsch umsetzten", erzählt Agag weiter.

Fan-Boosts als TV-Highlight

Auch die übertragenden Fernsehanstalten wurden unterrichtet, wie das Konzept am besten umsetzen zu können, betont Agag. "Wir arbeiten daran, den Fan-Boost sichtbarer und spektakulärer zu gestalten. Es wird allerdings nicht einfach den Extraschub Live einzufangen, weil man nicht wissen kann, wann die Fahrer den Schub betätigen und sie es uns wahrscheinlich auch nicht über Funk mitteilen werden", schildert Agag das Problem.

Der eifrige Spanier ist jedoch überzeugt von dem Konzept und hat auch dafür eine Lösung. "Wir können Telemetrie-Daten verwenden, um zu sehen, wann ein Fahrer die normalen Boost verwendet. Mit dem Fan-Boost ausgestattet ist es wahrscheinlich, dass der Fahrer im Zweikampf der letzten Runde den Extraschub an derselben Stelle verwendet wird. Dann müssen wir mit den Kameras da sein", erklärt Agag.