Nach einer Saison voller Pleiten, Pech und Pannen konnte Nick Heidfeld als Fünfter aus der Heimat endlich ein zählbares Resultat mitnehmen. Zwar fuhr er als sechstes Fahrzeug durchs Ziel, doch die Disqualifikation di Grassis brachte ihn noch einen Platz nach vorn. Trotzdem war der frühere Formel-1-Pilot nicht ganz zufrieden, denn zwischenzeitlich kämpfte er mit Sebastian Buemi um das, was letztlich der Rennsieg gewesen wäre. Doch je länger die beiden Stints dauerten, umso mehr geriet er ins Hintertreffen.

"Ich hatte ein kleines Problem mit dem Energiemanagement", erklärt der 38-Jährige auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Wir haben ein paar Dinge geändert, die uns bei der Rundenzeit Vorteile gebracht, aber auch Energie gekostet haben. Normalerweise bin ich beim Energiemanagement unter den besten drei, heute war es andersrum: Am Ende des Stints konnten die anderen überholen. Ich musste viel liften, weil die Batterie schon ziemlich aufgebraucht war."

Hinzu kam ein Problem mit Untersteuern - Heidfeld reihte sich hier in die Reihe der Fahrer ein, die über den hohen Reifenverschleiß auf dem Flughafen Berlin Tempelhof klagten.

"Mein Gefühl liegt irgendwo in der Mitte", erzählte der Venturi-Pilot weiter. "Wenn die Saison so besch... läuft, ist man auch schonmal mit einem sechsten Platz zufrieden." Zu diesem Zeitpunkt wusste Heidfeld noch nicht, dass er noch auf P5 vorrücken würde. "Natürlich ist man nicht ganz zufrieden, wenn man zwischenzeitlich Dritter ist und den Zweiten attackiert, auf der anderen Seite haben wir das beste Teamergebnis und beste Ergebnis für mich persönlich eingefahren, also ist es ganz passabel." Die Abwechslung von den vielen Stadtkursen habe er in jedem Falle genossen, "auch wenn es kein richtiger Rundkurs war."

Einen Grund für die bessere Performance gegenüber den vorherigen Rennen sieht Heidfeld im Setup des Fahrzeugs: "Ich denke dass andere das perfekte Setup hier länger suchen mussten als wir, während unser Setup auf anderen Strecken nicht so gut war und dafür hier gepasst hat. Ich bin mal gespannt, wie es bei den nächsten Rennen weitergeht."

Zuvor will er noch die Stadt Berlin genießen, die er seit 1994 nicht besucht hat. "In so einer Stadt wird man sicher ein schönes Abendprogramm finden." Zu lange darf er sich nicht vergnügen, schließlich wird er schon am Montag wieder im Rennwagen sitzen - dann im LMP1-Boliden Rebellion R-One auf dem Paul Ricard HTTT.