Felipe Nasr hat den Titelgewinn in der Formula BMW Europe mit einem Sieg im letzten Saisonrennen in Monza (IT) perfekt gemacht. Der Brasilianer in Diensten von Eurointernational ̧berquerte zwei Zehntelsekunden vor seinem Teamkollegen Daniel Juncadella (ES) die Ziellinie. Dahinter feierte Doru Sechelariu (RO) für Eifelland Racing als Dritter seinen ersten Podestplatz in diesem Jahr. Die weiteren Titel in der Formula BMW Europe gingen an Robin Frijns (NL/Josef Kaufmann Racing), der den Rookie Cup für sich entschied, und Eurointernational, das den Spitzenplatz in der Team Tophy belegte. Das Team mit Sitz in Italien freute sich im letzten Lauf auch über Olivier Lombard (FR), der als bester Rookie ins Ziel kam.

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen verfolgte das Finale der Serie mit großem Interesse. Er sagte: "Wir haben in dieser Saison viele spannende Rennen gesehen, in denen einige viel versprechende Talente angetreten sind. Ich freue mich besonders für Felipe Nasr, der hier in Monza nicht nur den Sieg im letzten Saisonrennen, sondern auch den Titel erringen konnte."

"Es gehört zur Tradition von BMW im Motorsport, eine Talentförderung wie die Formel BMW anzubieten. Mit unserem Ausbildungsprogramm für die jungen Piloten geben wir dem Sport etwas zurück. Damit säst sich für uns kein Geld verdienen, sondern es hat seinen Preis. Aber zu sehen, wie es Nico Rosberg, Sebastian Vettel, Timo Glock, Adrian Sutil und andere Fahrer bis in die Formel 1 geschafft haben, ist eine großartige Belohnung für uns. Ich hoffe, dass es einige der Youngsters, die wir hier in diesem Jahr erlebt haben, ebenfalls bis in die Formel 1 bringen werden. Wenn man sich den Saisonverlauf ansieht, dann haben zwei Fahrer herausgeragt: der Titelträger Felipe Nasr sowie Michael Christensen."

Das Finalrennen hielt in Sachen Spannung alles, was sich Fahrer und Fans davon versprochen hatten. Jim Pla (FR/DAMS) gelang von der Poleposition ein guter Start, trotzdem saßen ihm Nasr und Juncadella sofort im Nacken. Die erste Schikane erwies sich einmal mehr als Nadelöhr. Gleich acht Fahrer benutzten vernünftigerweise den Notausgang, um einen Unfall zu vermeiden. Am Ende der ersten Runde hatte Pla seine Führung an Juncadella verloren, auch Nasr war am Franzosen vorbeigekommen. Michael Christensen (DK/Mücke Motorsport), der als Sechster ins Rennen gegangen war, folgte auf Rang vier. Javier Tarancon (ES/DAMS) war Fünfter.

In Runde zwei konnte Tarancon zunächst Christensen überholen. Was sich dann aber in der dritten Runde ereignete, wurde am Kommandostand von DAMS mit Entsetzen verfolgt: Tarancon fuhr seinem Teamkollegen Pla ins Heck, der dabei den Heckflügel verlor und aufgeben musste. Tarancon musste die Box ansteuern, wo ein neuer Frontflügel montiert wurde.

Während Nasr vor Juncadella in Führung lag, arbeitete sich dahinter Sechelariu vom neunten Rang stetig nach vorn. In der vierten Runde war er bereits Vierter, drei Umläufe später übernahm er Platz drei von Christensen. Auf dieser Position blieb er bis ins Ziel. Nasr und Juncadella bestimmten an der Spitze im Paarflug das Tempo. In der sechsten Runde sorgte Nasr für eine Schrecksekunde, als er von der Strecke abkam und durch das Gras fuhr. Er behielt jedoch die Kontrolle über sein Auto. Obwohl Juncadella zunächst die Führung erbte, hatte sich Nasr Platz eins bereits am Ende der Runde zurückgeholt. Sein Vorsprung war jedoch von einer knappen Sekunde auf drei Zehntelsekunden geschmolzen.

In der Rookiewertung wurde ebenfalls hart um die Positionen gekämpft. Allerdings konnte Robin Frijns (NL/Josef Kaufmann Racing) diesmal nicht entscheidend ins Geschehen eingreifen. Er hatte sich vom achten Startplatz zunächst um eine Position verbessert. In der fünften Runde verschaltete er sich jedoch in der ersten Schikane, drehte sich und fiel auf Rang 21 zurück. Lombard setzte sich schließlich bei den Rookies durch, dicht gefolgt von Jack Harvey (GB/Fortec Motorsport) und Timmy Hansen (SE/Mücke Motorsport), beide ebenfalls Neueinsteiger in den Formelsport. Harvey lag in Runde zehn kurz an der Spitze, fiel aber im Duell mit Hansen wieder zurück. Dies ebnete Lombard den Weg zum Erfolg und dem fünften Platz im Klassement.