Bisher schien sich die Formel BMW Europa zu einer eindeutigen Geschichte zu entwickeln. Esteban Gutierrez und Adrien Tambay haben sich bei den ersten vier Rennen der Saison die Siege fair aufgeteilt. Beim Auftakt in Barcelona holte sich der Franzose einen klaren Doppelsieg und war der erste europäische Tabellenführer, bis Gutierrez in Zolder mit zwei Erfolgen autrumpfen konnte und sich die Gesamtführung sicherte.

Für das dritte Rennwochenende steht eine Reise ins britische Silverstone an. Auf der Grand Prix-Strecke hatten viele Piloten bereits vor Saisonbeginn die Möglichkeit auf einen ausgiebigen Test und wissen, wo es lang geht. So auch Daniel Juncadella und Marco Wittmann, die bisher zwar nicht ganz oben auf dem Treppchen standen, aber trotzdem noch in Schlagdistanz zur Tabellenspitze sind.

Vater und Sohn Tambay, Foto: Moy/Sutton
Vater und Sohn Tambay, Foto: Moy/Sutton

Die Familie Tambay blickt vor Silverstone gerne in die Vergangenheit zurück, schließlich absolvierte Patrick Tambay 1977 sein allererstes Formel-1-Rennen auf dem Flugplatzgelände: "Das sehe ich als gutes Omen. Ich will in Silverstone unbedingt aufs Treppchen fahren." Auf Unterstützung kann der junge Adrian auf jeden Fall zählen, denn Vater Patrick koordiniert seinen Job als französischer Fernsehkommentator so, dass er den Filius zu allen Rennen begleiten kann.

Doch nicht nur die Tambays fiebern gemeinsam an der Strecke mit - auch bei den Familien Comas und Juncadella wird Motorsport groß geschrieben. "Ich bin in diesem Jahr wohl der einzige Formel BMW Pilot, der nicht aus dem Kartsport kommt. Meine ersten Erfahrungen sammelte ich bei Motorradrennen", erklärt der 17 Jahre alte Anthony. Papa Erik lässt den Junior zwar Kenntnisse im Formel-Sport erwerben, aber den größten Wert legt er auf die schulische Ausbildung. "Ich gehe in der Schweiz auf ein Internat, um ehrlich zu sein, ist es eher wie ein Gefängnis", sagt Anthony Comas mit einem Lachen.

Die Begeisterung für Motorsport scheint also erblich. Wenn nicht genetisch, dann zumindest emotional. Auch der spanische Pilot Daniel Juncadella kommt aus einer Motorsportfamilie. Zwei seiner Onkel fuhren Formel 1, sein Vater war spanischer Formel-3-Meister.