Eigentlich ist Max Mosley vorigen Herbst als FIA-Präsident in Rente gegangen, das hindert ihn aber nicht daran, immer wieder ein paar Geschichten aus seiner Amtszeit zum Besten zu geben, die doch ein etwas schräges Licht auf gewisse Dinge werfen. Aktuell erzählte Mosley der Daily Mail, Ferrari habe ihn voriges Jahr dazu gedrängt, seine Macht einzusetzen, um das Ergebnis der Entscheidung im Fall des Doppel-Diffusors zu beeinflussen. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo habe wiederholt darauf gedrängt.

"Er hat jeden Tag angerufen und meinte: 'Du musst das im Berufungsgericht aussortieren und sicherstellen, dass wir gewinnen.'", berichtete Mosley. Ferrari war gegen die Erlaubnis des Doppel-Diffusors gewesen. "Er [Montezemolo] hat es nicht so schlicht ausgedrückt, aber so hat er es gemeint. Ich sagte: 'Luca, es tut mir leid, aber erstens würden sie davon gar keine Notiz nehmen und zweitens werde ich das nicht machen.'", erzählte Mosley weiter.

Ferrari wollte zu den Aussagen des ehemaligen FIA-Präsidenten keinen Kommentar abgeben. "Es ist besser, nach vorne zu schauen und keine Zeit damit zu verschwenden, was - glücklicherweise - schon alt und vergessen ist", teilte die Scuderia mit. Ganz scheint das Wirken Mosleys aber nicht vergessen zu sein. So meinte etwa Williams-CEO Adam Parr, dass sein Team 2009 dank der Sparmaßnahmen, die sein Landsmann durchgesetzt hat, sogar einen kleinen Profit machte. "Was auch immer man über Max sagen will, die einzige Überlebenschance für ein unabhängiges Formel-1-Team gibt es nur wegen dem, was er getan hat", sagte Parr laut Times.