"Ich bin noch von der alten Schule und glaube, dass jeder einmal klein angefangen hat. Ferrari sowie McLaren haben klein angefangen. Sie waren nicht automatisch schon Weltmeister. Ich denke, dass aus der Anfangsphase etwas Gutes entstehen kann", meinte Tony Fernandes. Der Lotus-Teamchef ist überzeugt, dass die drei neuen Teams - Lotus, Virgin und HRT - nach fünf Saisonrennen endlich den Respekt von der Konkurrenz und den Fans erhalten, den sie verdienen.

Lotus als gutes Beispiel

"Ich kritisiere nicht, dass man die neuen Teams zu Beginn nicht ernst genommen hat. Die Leute haben ihre Meinung und das ist auch gut so. Aber das Gute an den neuen Teams ist, dass sie neue Ideen in den Sport gebracht haben", meinte Fernandes gegenüber Autosport. Vor allem Lotus sei ein gutes Beispiel dafür, dass wenn man hart in die richtige Richtung arbeitet, auch respektiert wird.

"Ich denke immer noch, dass wir sehr weit weg von Ferrari oder McLaren sind, aber um dorthin zu gelangen, braucht es Zeit. Aber ich bin überzeugt, dass wir einen guten Job machen. Wenn man einen Blick in unsere Box wirft, dann sieht es aus als wären wir schon ewig dabei", sagte Fernandes. "Wir müssen uns den Respekt verdienen - von den anderen Teams, den Sponsoren und den Fans. Leider braucht man dafür Zeit. Allerdings kommen immer mehr Leute zu uns an Bord, hoffentlich können wir das eine lange Zeit fortführen", fuhr er fort.

Dafür müsse es aber auch fundamentale Änderungen in der Formel 1 geben. "Die Formel 1 ist unglaublich teuer und ich denke, das muss man auch ansprechen. Ich versuche die Leute davon zu überzeugen, dass der Sport näher an die Autoindustrie herangeführt werden muss. Es ist wichtig, dass wir ein Wissensanbieter für die Autoindustrie sind", betonte der Lotus-Teamchef. Deshalb unterstützt Fernandes auch die Einführung von 18-Zoll-Reifen und das Comeback von KERS.

"Auf eine gewisse Weise ist die Formel 1 ähnlich der Luftfahrtindustrie. Es sollte eigentlich alles simpel sein, aber jeder kleine Prozess wird unglaublich kompliziert gemacht. Deshalb werde ich mich weiterhin bemühen, meine Meinung zu äußern, damit der Sport einfacher wird und auch mehr Spaß macht", erklärte Fernandes.