Gerüchte um Robert Kubica und Ferrari waren in den vergangenen Wochen schwer in Mode. 2011 könnte der Pole zur Scuderia wechseln und dort Felipe Massa ersetzen, hieß es, ein Vorvertrag bestehe bereits. Renault-F1-Mehrheitseigentümer Gerard Lopez will Kubica aber nicht so einfach ziehen lassen und lockt seinen Fahrer damit, dass er bei Renault ein Team um sich herum aufbauen könnte, das genau für ihn zurecht gestrickt wurde. "Er ist ein Racer. Er lebt für das Racing, nicht für die Politik. Robert hat die einzigartige Gelegenheit, ein Team um sich herum aufzubauen. Wenige Fahrer haben wie er das Talent, das zu tun und wenige Teams würden das mit einem Fahrer machen", meinte Lopez gegenüber ITV-Kommentator James Allen.

Für den Team-Besitzer steht fest, sollte Kubica das Gefühl haben, das Team gehe in die richtige Richtung und könnte Weltmeister werden, hätte er keinen Grund, woanders hinzugehen. "Ich weiß nicht, ob er daran interessiert ist [zu Ferrari zu gehen], aber er ist ein junger Fahrer, also hat er viel Zeit. Wenn wir ihm ein Auto und eine Plattform zum Siegen hinstellen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er bleibt", sagte Lopez. Er plant Kubica aber auch durch seinen Beitrag zum Team mehr einbinden zu können. Bei BMW habe der Pole nicht so kommunizieren können, wie er das wollte, weil er eine unangenehme Gegenreaktion befürchtete, erklärte Lopez.

"Hier wird er motiviert und dazu angehalten, so viel zu sagen wie er kann. Das passt gut zusammen. Ich habe ihn nie so viel lachen gesehen wie jetzt." Lopez ist aber auch generell stolz auf sein Team, das er im Winter übernahm und nach der schweren Zeit des Crashgate-Skandals erst wieder auf Kurs bringen musste. Die bisherigen Ergebnisse 2010 sprechen für den neuen Mehrheits-Eigentümer und er selbst betont, besonders stolz darauf zu sein, dass die Mannschaft ihr Selbstvertrauen wieder zurück hat. "Das Team ist stolz darauf, Renault zu sein. Es denkt selbst und es handelt selbst - und all das mit dem Namen Renault. Ich wusste, wir können das schaffen, ich wusste nur nicht, wie schnell und wie erfolgreich wir es schaffen würden."