Nach dem Rennen in China war wieder einmal feiern bei Lotus angesagt, denn nicht nur, dass die ersten vier Rennen in Übersee überstanden wurden, erstmals hatte sich ein Lotus auch vor das Auto eines etablierten Teams ins Ziel gerettet. Es war Nico Hülkenberg, der sich nach einem Marathon von sechs Stopps Heikki Kovalainen um neun Sekunden geschlagen geben musste - der Finne hatte vier Mal gestoppt. "Das war ein toller Weg, um unsere ersten vier Rennen abzurunden. Ich denke, wir hatten bei diesen schwierigen Bedingungen heute die richtige Strategie. Die Pace war gut - wir waren wieder die Spitze der neuen Teams und hatten diesmal einen guten Kampf mit Williams", sagte Kovalainen.

Wie einige andere Fahrer hatte sich der Finne zu Beginn entschieden, auf Trockenreifen zu bleiben, als das Safety Car das erste Mal auf die Strecke ging. Das war auch für ihn die richtige Wahl. "Die anderen Autos auf Intermediates hatten offensichtlich Probleme, es lief also gut. Es wird zwar nicht immer so für uns laufen, aber heute hat gezeigt, dass wir ein gutes Team sind, das die richtigen Entscheidungen trifft, das freut mich."

Trulli wieder im Pech

Weniger Grund zur Freude hatte Jarno Trulli, der sich zunächst zwar gut gefühlt hatte, dann aber mit Hydraulik-Problemen das Auto an die Box bringen musste. "Das Team leistete gute Arbeit und ich konnte wieder weiterfahren, aber leider kamen die Probleme zurück und ich musste aufgeben. Wir haben jetzt vor Spanien etwas Zeit, um an den neuen Upgrades zu arbeiten, schauen wir also, was in Barcelona passiert." Von Technikchef Mike Gascoyne gab es eine Entschuldigung an Trulli, da der Italiener bisher viel Pech gehabt hat.

Freuen konnte sich Gascoyne dafür über Kovalainens Abschneiden und er gratulierte dem Team zur taktisch guten Arbeit. "Es freut mich auch, dass unsere Rennpace sehr gut war, vor allem am Ende im Nassen. Diese ersten vier Rennen wären für uns in jedem Fall schwer geworden, aber wir haben geschafft, was wir schaffen wollten und jetzt freuen wir uns auf Barcelona, wo uns unsere Updates nach vorne bringen sollen", sagte er. Auch Teamchef Tony Fernandes feierte mit, wobei auch er ein wenig Mitleid mit Trulli hatte. Im Vordergrund stand aber das Positive. "Die Bedingungen machten es heute sehr schwer da draußen und es [das Ergebnis] ist sehr zufriedenstellend. Es zeigt, wie gut wir vorankommen, nachdem wir heute gegen Williams fahren konnten, die wir auf der Strecke geschlagen haben", meinte Fernandes.