Christian, entsprach das Qualifying Deinen Erwartungen?
Christian Danner: Ja, wobei man generell das Qualifyingformat loben muss. Es hat sich eingependelt, das Feld liegt eng beieinander und trotzdem ist es von Q1 auf Q2 auf Q3 immer spannend. Es gibt immer Dramen. Q1 ist noch ganz okay, wobei es Einen der Guten immer trifft. Dieses Mal hat es den Liuzzi erwischt. Der Einzug in die Top-10 ist super spannend - heute hätte es fast Schumacher erwischt.

Über die Runde von Sebastian Vettel kann man nur staunen.
Christian Danner: Ja, du kannst staunen, aber du siehst auch genau, was er macht. Auf der einen Seite ist er unglaublich konzentriert auf diese eine Runde, ohne dabei auf den Kleinkram zu vergessen - mit dem Luftdruck herumzuspielen. Einfach Kleinigkeiten am Auto zu verändern, ohne Panik zu bekommen, wenn es nicht geht. Er bleibt in jeder Situation gelassen und ruhig - unglaublich gut.

Vettel bleibt in jeder Lage ruhig, Foto: Red Bull/GEPA
Vettel bleibt in jeder Lage ruhig, Foto: Red Bull/GEPA

Wird Vettel morgen gewinnen?
Christian Danner: Das glaube ich schon. Er hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er vom Start gut weg kommt. Dann ist er vorne und weg. Wenn nichts kaputt gehen sollte, müsste es auch so passieren. Hinter dem Wetter steht ein Fragezeichen, aber ich kann mich erinnern, im letzten Jahr ist er im Regen auch sehr gut zurecht gekommen.

Rechnest Du mit Regen?
Christian Danner: Ja zu 99 Prozent. So steht es in unserem Wetterbericht.

Adrian Sutil hat es erneut in die Top-10 geschafft.
Christian Danner: Dieses Mal war es schwierig. Ich muss echt meine Hochachtung aussprechen, denn Liuzzi ist schon früh ausgeschieden.

Noch viel zu lernen

Kurz zu Sebastien Buemi. Nach dem Crash gestern, hat er eine gute Leistung geboten.
Christian Danner: Ja, aber soweit ich weiß, war der Alguersuari schneller und er ist hier noch nie gefahren. Es ist gut, dass Buemi nach dem Crash wieder in den Rhythmus hineingefunden hat, das freut mich. Die Toro Rosso sind geschlossen stark. Man braucht ein Jahr als Fahrer, um hineinzufinden. Das sieht man bei Hülkenberg. Rubens hat ihn heute so abgewatscht, das gibt es ja gar nicht. Er konnte es selber fast nicht glauben. Er sagte, dass er nicht geglaubt hätte, dass man soviel aus dem Auto herausholen hätte können.

Das muss er noch lernen?
Christian Danner: Ja und das kann er auch. Das ist das Quäntchen, das man aus dem Auto herausholen kann, ohne wild zu sein. Das zeigt sich auch bei Renault. So lange es um nichts geht, ist Petrov schnell. Doch wenn es um etwas geht, dann ist Kubica deutlich besser. Er behält die Ruhe, während Petrov wild wird. Daher kommt der Abstand.