Im Qualifying von China war auch ein wenig Pokern angesagt. Kommt der Regen am Sonntag oder kommt er nicht? Das mussten die Teams bei der Abstimmung für das Zeittraining berücksichtigen, denn aufgrund der Parc Ferme Vorschriften durfte nach dem Qualifying nichts mehr geändert werden. Toro Rosso teilte deswegen die Strategien beider Fahrer auf. Bei Jaime Alguersuari wurde mehr auf einen trockenen Sonntag gesetzt, bei Sebastien Buemi eher auf Regen, beide sollten aber auch für alle Eventualitäten gerüstet sein.

"Ich habe nicht gerne alle Eier in einem Korb, also haben wir das aufgeteilt; bei einem Auto setzen wir auf Regen für morgen und beim anderen haben wir das Abtriebs-Niveau eher auf trocken getrimmt. Ratet einmal, welches heute schneller war", meinte Technikdirektor Giorgio Ascanelli. Alguersuari hatte sich auf Startplatz zwölf gestellt, Buemi auf 13 und aufgrund seiner Abstimmung bekam der Schweizer besonderes Lob für seine Leistung. Das Lob bekam er aber auch, weil er nach seinem Unfall am Freitag viel Trainingszeit verloren hatte.

Ohne Freitag war es schwierig

Buemi meinte, keine Probleme gehabt zu haben, sich wieder ins Auto zu setzen. "Die fehlende Streckenzeit hat mich natürlich beeinflusst. Das Team hat aber in jedem Fall gute Arbeit beim Wiederaufbau des Autos geleistet, also konnte ich heute ohne Probleme fahren. Ich hatte heute ehrlich gesagt einen besseren Startplatz erwartet, aber wenn man am Freitag nicht fährt, ist das schon zu verstehen. Für das Rennen haben wir auf einen Setup-Kompromiss gesetzt, der auch funktionieren sollte, wenn der erwartete Regen morgen kommt", erklärte er.

Auf der anderen Seite der Box stellte Alguersuari zufrieden fest, dass Q3 näher rückt. Das freute ihn deswegen besonders, weil er dieses Wochenende zum ersten Mal in Shanghai fährt. "Ich denke, wir können morgen ein gutes Rennen haben, da das Auto über die Distanz gut läuft. Es ist konstant und wir scheinen es besser zum Laufen bekommen zu haben als in Malaysia", sagte er. Wie alle war auch er gespannt auf das Wetter, doch er sah sich bei Regen oder Trockenheit durchaus in der Lage, in die Punkte zu kommen. "Ich würde es aber vorziehen, wenn es nicht regnet."