Red Bull dominiert das Qualifying in der Formel 1: Viertes Qualifying, vierte Pole Position für das Team. Zum dritten Mal startet Sebastian Vettel vom ersten Startplatz. Zusammen mit ihm geht sein Teamkollege Mark Webber aus der ersten Reihe in den vierten Grand Prix des Jahres.

Vettel war nach seiner perfekten Pole-Runde, die ihm zweieinhalb Zehntel Vorsprung auf seinen Teamkollegen einbrachte, begeistert: "Yeah, Baby", funkte er ans Teams. Sein Teamchef Christian Horner scherzte im Boxenfunk: "Wer braucht da eine Höhenkontrolle?" Eine solche hatte die Konkurrenz dem Team unterstellt. Diese Konkurrenz wird in China von Fernando Alonso auf Startplatz 3 angeführt.

"Ich weiß nicht, wo Sebastian diese beiden letzten Runden hergeholt hat", jubelte Horner. "Er hatte ein paar Probleme am Wochenende und plötzlich ist er voll da. Sebastian ist mental sehr stark und baut das übers Qualifying so auf und wird stärker und stärker."

Begeisterter Vettel

Beide Red Bull starten aus Reihe 1., Foto: Red Bull/GEPA
Beide Red Bull starten aus Reihe 1., Foto: Red Bull/GEPA

Vettel selbst war begeistert. "Was für ein Qualifying!", sagte er. "Ich fühle mich unglaublich. Gestern war ich noch nicht ganz so glücklich. Auch heute Morgen war Mark um einiges schneller, aber wir haben ein paar Dinge umgestellt, sind in seine Richtung gegangen und das hat funktioniert." Besonders im ersten Sektor hatte Vettel Probleme. "Wir haben gute Fortschritte gemacht, ich habe eine bessere Linie gefunden und die beiden Runs im Q3 waren gut."

Das musste auch Mark Webber anerkennen. "Sebastian hat sich weiterentwickelt", sagte er. "Es war ein guter Fight zwischen uns und eine sehr starke Runde von Seb. Aber ich war auch nicht unzufrieden mit meiner Runde."

Fernando Alonso ist mit Platz 3 zufrieden. "Das ist das Maximum unseres Potenzials", sagte er. "Die Rennpace ist besser, aber auf einer Runde schöpfen wir schon alles aus." Neben Alonso startet Nico Rosberg vor den beiden McLaren von Jenson Button und Lewis Hamilton. Felipe Massa und Robert Kubica stehen in Reihe vier. Michael Schumacher und Adrian Sutil direkt dahinter auf den Startplätzen 9 und 10.

Flügelwirrwarr bei Mercedes

Michael Schumacher kam nicht so gut zurecht wie Nico Rosberg., Foto: Sutton
Michael Schumacher kam nicht so gut zurecht wie Nico Rosberg., Foto: Sutton

"Ich bin ganz zufrieden", sagte Nico Rosberg. "Am Morgen sah es schlechter aus. Wir sind recht nah dran. Red Bull ist eine Ecke weg, aber wir bei Ferrari dran. Auf so einer Strecke ist das schon gut." Rosberg hatte nicht erwartet, so gut unterwegs zu sein. Dafür gab es Lob vom Motorsportchef Norbert Haug: "Super von Nico - als Vierter in Reihe zwei fehlen ihm weniger als anderthalb Zehntel zu Reihe eins und weniger als fünf Zehntel zur Pole."

Insgesamt habe Mercedes auf die Konkurrenz aufgeholt und den Rückstand verkürzt. "Ein Ferrari und beide McLaren sind im Qualifying hinter Nico", sagte Haug. "Seine Leistung hier war enorm und hat uns zum drittstärksten Team gemacht - zehn Tausendstel hinter dem Zweitstärksten." Michael Schumacher habe eine gute Ausgangsposition, um in die Punkte zu fahren.

Der Rekordweltmeister nahm Startplatz neun gelassen auf. "Wir waren zu langsam", sagte er. Im Gegensatz zu Rosberg setzte Schumacher auf den neuen Heckflügel. "Vielleicht war das falsch. Die Podestmöglichkeiten sind eingeschränkt, aber die Hoffnung stirbt zuletzt", sagte er.

Glock bester Neuling

Timo Glock erkämpfte sich den Platz des besten Neulings., Foto: Sutton
Timo Glock erkämpfte sich den Platz des besten Neulings., Foto: Sutton

Nico Hülkenberg startet das Rennen von Platz 16. Der Williams-Pilot machte in der letzten Kurve einen Fehler, hätte aber auch ohne diesen das Q3 verpasst. "Ich wäre nur zwei, drei Zehntel schneller gewesen, mehr nicht", sagte er. "Ich weiß auch nicht, wo Rubens Barrichello die Runde hergezaubert hat. Respekt." Sein Teamkollege startet von Platz 11. "Ich dachte nicht, dass das Auto so schnell ist", so Hülkenberg. "Meine Runde war gut bis zur letzten Kurve."

Nur ein etabliertes Team scheiterte im Q1: Force India Pilot Tonio Liuzzi schaffte es als 18. nicht in die zweite Runde. Hinter ihm führt Timo Glock das Feld der Neueinsteiger an. "Leider sind noch Teile am Flughafen unter der Aschewolke", sagte der Virgin-Pilot. "Deswegen wundert es mich, dass wir vor Lotus sind." Glock hing im Verkehr, hatte nur eine freie Runde am Ende des Q1. Die gelang ihm. "Ich habe das Zehntel rausgeholt, um vor Lotus zu stehen. Das hat gepasst."

Am Ende des Feldes finden sich die beiden HRT-Fahrer wieder. Bruno Senna klagte darüber, dass sein Team vor dem Qualifying das Mapping für den Speedlimiter veränderte und dabei auch die Gaspedalsteuerung durcheinander brachte. Vorher sei das Auto gut gewesen, danach fast unfahrbar.

Das Qualifying im Überblick

1. Session
Zwischenfälle: Dreher Kovalainen, Dreher Chandhok
ausgeschieden: Liuzzi, Glock, Trulli, Kovalainen, di Grassi, Chandhok, Senna
Top-6: Hamilton, Rosberg, Webber, Alonso, Massa, Button
2. Session
Zwischenfälle: Probleme bei Button
ausgeschieden: Barrichello, Alguersuari, Buemi, Petrov, Kobayashi, Hülkenberg, de la Rosa
Top-6: Hamilton, Webber, Rosberg, Alonso, Vettel, Massa
3. Session
Zwischenfälle: keine
Top-6: Vettel, Webber, Alonso, Rosberg, Button, Hamilton