Seit einer Woche ist James Key bei Sauber im Amt. Noch erhält der neue Technische Direktor Unterstützung von seinem Vorgänger Willy Rampf. Aber die ersten Schritte und Entscheidungen hat er bereits selbst getroffen. In Shanghai sah er den Sauber Ferrari C29 zum ersten Mal real vor sich stehen.

"Es ist ein sehr schönes Auto, die Qualität ist extrem gut und es hat einige sehr schöne Features, etwa an der Aufhängung", sagt Key. "Sicherlich gibt es einige Bereiche, die anders sind als ich es kenne, aber es ist nichts fundamental falsch."

Key wird deshalb trotz des missglückten Saisonstarts nichts übers Knie brechen. Man müsse den Topspeed verbessern, dessen sei sich das Team bewusst. An der Mechanik soll so weit es geht nichts verändert werden. Die Zuverlässigkeit genießt die höchste Priorität. "Aber wenn sie da ist, muss man in der Position sein, um zu punkten. Beides geht Hand in Hand."

Weichen für die Zukunft gestellt

Einen mittelfristigen Entwicklungsplan für diese Saison hat Key noch nicht zurechtgelegt. Das steht in den kommenden Tagen nach dem China GP an. "Noch ist es zu früh für einen Zeitplan, aber wir werden in Barcelona neue Teile haben und in den nächsten Wochen ein größeres Bild zeichnen." Immerhin muss man bald auch schon die Balance zwischen der Weiterentwicklung des aktuellen Autos und der Entwicklung des neuen Autos abwägen.

Für 2011 hat Key bereits Bereiche festgelegt, an denen das Team arbeiten muss. "Es geht um Aerodynamikdinge, die Charakteristik, die ich am Auto sehen möchte", erklärt Key. "Diese Richtung schlagen wir für die Zukunft ein."

Die Voraussetzungen dafür sind bestens. Key arbeitet bei Sauber, ähnlich wie bei seinem ehemaligen Team Force India, mit einem begrenzten Budget, kann dafür aber auf die Supercomputer und den Windkanal zurückgreifen. "Die Anlagen sind fantastisch", schwärmt er. "Die Denkweise ist die gleiche, aber bei Sauber ist alles schon da. Das Potenzial ist enorm." Nun muss Key beweisen, dass er es ausnutzen kann.