Malaysia erwies sich für das Lotus Team nicht als märchenhaft, zumindest was die Ergebnisse und den Rennverlauf betrifft. Nach einigen technischen Problemen und Rennzwischenfällen für beide Fahrer, landeten Jarno Trulli und Heikki Kovalainen auf den Plätzen 17 und 18, wobei Kovalainen nicht klassifiziert wurde, da er zu weit zurück lag. "Gott sei Dank", also, dass "Malaysia nur einmal im Jahr stattfindet", wie Tony Fernandes feststellte, der ob des Heimrennens nervös war.

Nicht ganz so dramatisch nahm es Heikki Kovalainen, der nach dem Rennen betonte, dass er sich nicht von den Zwischenfällen in Malaysia herunter ziehen lassen würde: "Es war immer noch ein positives Rennen für uns trotz der Zwischenfälle. Das Auto erwies sich als konkurrenzfähig und ich habe mich sehr wohl damit gefühlt. Im Vergleich zu den anderen neuen Teams, waren unsere Zeiten ebenwürdig."

Allerdings verlor der Finne bereits am Start Plätze, also gerade dort, wo er in den ersten zwei Saisonrennen die Grundlage für ein gutes Rennen legte. "Mein Start war nicht toll und so bin ich zurück gefallen, aber danach habe ich einen guten Rhythmus gefunden und es lief. Ich wollte an Di Grassi vorbei gehen, aber bin an seinen Frontflügel gekommen und habe mir dabei meinen eigenen linken Hinterreifen beschädigt." Wodurch der 28-Jährige an die Box zum Reifenwechsel musste und das Team überprüfte, ob es weitere Schäden am Lotus gab. Danach ging es wieder auf die Strecke, jedoch nicht ohne weitere Schwierigkeiten, denn zum ersten Mal erwischten die Hydraulikprobleme Kovalainen im Rennen. "Die Temperaturen stiegen immer weiter im Auto von Heikki, aber wir haben es reparieren können und als er wieder auf die Strecke ging, waren die Zeiten sehr gut", erklärte Mike Gascoyne. "Er ist ins Ziel gefahren und hat gezeigt was das Auto kann, von daher ist es ein bisschen enttäuschend, aber immerhin beide Autos im Ziel."

Schon in der zweiten Runde der entscheidende Zwischenfall für den Rennverlauf von Jarno Trulli., Foto: Sutton
Schon in der zweiten Runde der entscheidende Zwischenfall für den Rennverlauf von Jarno Trulli., Foto: Sutton

Jarno Trulli hingegen hatte einen guten Start, geriet aber schon früh im Rennen mit Virgin Rivale Timo Glock aneinander. "In der zweiten Runde traf mich Timo Glock, weshalb ich mich gedreht habe", sagte der Italiener, der sein Team dennoch auf einem guten Weg glaubt. "Von da an lief mein Rennen nicht so, aber immerhin habe ich das Auto ins Ziel bekommen, die Konzentration auf die Standfestigkeit scheint sich also auszuzahlen." Auch Jarno Trulli hatte am Ende des Rennens Probleme mit der Hydraulik und musste die letzten Runden sein Auto nach Hause tragen.

Da hilft es dass, nach der Aussage von Heikki Kovalainen, ganz Malaysia hinter Lotus zu stehen scheint - zumindest die Anzahl der Fanmeetings und Sponsorenauftritte ließen den Finnen zu diesem Schluss kommen. "Es war kein einfaches Wochenende so viel PR und Meetings. Ich bin ja aus den vergangenen Jahren einiges gewöhnt, aber dieses Jahr war es mehr Stress als sonst", sagte er bei der BBC "Dennoch war es toll, es sind so viele Fans und alle unterstützen uns, dieses Projekt, voll."

Er fühle sich mit 28 auch keineswegs zu alt ein Team aufzubauen und zu versuchen es nach vorn zu bringen, es konkurrenzfähiger zu machen, um so früher, desto besser, denn die blauen Flaggen die ständig beachtet werden müssen, machen die Rennnachmittage nicht einfacher: "Die blauen Flaggen beeinflussen uns schon. Du musst die Ideallinie verlassen und selbst wenn das nur für eine halbe Sekunde ist, sammelst du viel Schmutz auf und es kostet Zeit. Da verlieren wir schon." Dass er keine Chance auf Siege in der nächsten Zeit hat, ist derweil irrelevant: "Im Augenblick interessiert mich das nicht. Ich will dieses Team mit aufbauen, es voran bringen. Es ist nicht so wichtig, dass wir noch nicht gewinnen können. Ich glaube an dieses Team, an dieses Projekt und dass es stetig vorwärts geht."

Und wenn er es dann noch schafft ganz nebenbei Eddie Jordan mit einem Drummsolo im Rock Club nachhaltig zu beeindrucken, ist es auch nicht die schlechteste Art Positives aus einem turbulenten Rennwochenende mitzunehmen.