Blitze zucken über den Himmel, Donner hallt durchs Fahrerlager. In der Mercedes GP Hospitality macht sich das Gefühl breit, unter einem Wasserfall zu stehen. Der plötzliche Regenguss macht es selbst für einen siebenfachen Weltmeister wie Michael Schumacher schwer, die Fragen der Journalisten zu verstehen.

Eins ist aber schnell klar: "Bei diesem Regen kann man am Sonntag nicht fahren." Dass es im Laufe der Rennwochenendes wegen der nach hinten verschobenen Startzeiten zu Regenschauern während des Trainings, Qualifyings oder Rennens kommen wird, scheint sicher zu sein.

Regen am Sonntag

"Es ist Regen zu erwarten, es war an den letzten vier Tagen hier immer das gleiche Spielchen", erinnert Schumacher. Zwischen 16:00 und 17:00 Uhr Ortszeit brach der Regen über Sepang herein - also genau zur Zeit des Qualifyings und Rennens. "Es wäre seltsam, wenn es am Sonntag nicht so wäre."

So lange die Bedingungen fahrbar sind, macht es Schumacher nichts aus. "Es ist für alle gleich", betont er. "In Australien sind wir nur mit den Intermediates gefahren. Daran braucht man bei diesem Wetter gar nicht zu denken. Aber auch den extremen Regenreifen sind Grenzen gesetzt."

Formel 1 ist kein Wunschkonzert

Das gilt auch für den Rekordweltmeister, dessen Auto derzeit nicht zur absoluten Spitze gehört. "Ich bin kein Magier", sagt er offen. "Es gibt Grenzen, die einem gesetzt sind. Wir sagten von Anfang an, dass wir zum Saisonbeginn vielleicht nicht so konkurrenzfähig sein würden. Das Leben ist eben kein Wunschkonzert." Er werde mit dem Team hart daran arbeiten, dass diese Phase nicht allzu lange andauert.

Mercedes GP bestreitet in Sepang das Heimrennen des Hauptsponsors., Foto: Mercedes GP
Mercedes GP bestreitet in Sepang das Heimrennen des Hauptsponsors., Foto: Mercedes GP

In Malaysia sieht Schumacher ein klares Maximalziel: "Realistisch gesehen ist das Podium für uns das Maximum." Dabei ist noch offen, ob die enorme Hitze nicht sogar kontraproduktiv ist. "In Bahrain war die Hitze für unser Auto nicht hilfreich. In Melbourne war es ein bisschen besser", verrät Schumacher. Das könne an den niedrigeren Temperaturen gelegen haben oder an den Fortschritten am Silberpfeil.

"In meinen Augen war es der Schritt vorwärts, aber wir müssen abwarten, ob sich dieser Fortschritt hier genauso auszahlt." Sollten die Reifen wieder bei hohen Temperaturen überfordert sein, könnte der Rückstand auf Red Bull, Ferrari und McLaren anwachsen. Selbst Renault sieht Schumacher nah dran an Mercedes GP.

Den Startzwischenfall mit Jenson Button hat er längst abgehakt. "Ich bin lange genug dabei, um zu wissen, dass das dazugehört. Nach dem Start war es ein gutes Gefühl, ich dachte, es könnte ein Podium werden, aber der Gedanke hielt nicht lange." Am Sonntag möchte er ihn länger festhalten.