Nick Heidfeld hat damit zu kämpfen, in diesem Jahr nicht mehr Einsatzfahrer in der Formel 1 zu sein. Vor allem wenn das Qualifying losgeht, ist es für den Deutschen schwierig. "Früher war das immer der Moment, wo es den Adrenalinkick gab, und danach ging es richtig los. Das vermisse ich sehr. Ganz besonders war das so beim ersten Grand Prix in Bahrain", sagte er gegenüber der FAZ. Trotzdem steht er hinter der Entscheidung, dritter Fahrer bei Mercedes GP geworden zu sein. Für ihn sei das letztendlich die beste Option gewesen, immerhin war es das Weltmeister-Team.

"Aber eines ist auch klar: Ich würde natürlich lieber selbst im Auto sitzen. Bis jetzt habe ich das nur bei der Sitzanprobe gemacht. In Kuala Lumpur fahre ich das Auto nächste Woche mal bei einer Showveranstaltung", meinte Heidfeld. Er hatte im Winter eben einfach Pech. Zuerst hatte er gute Chancen bei McLaren, dann kam Weltmeister Jenson Button. Danach sah es bei Mercedes gut aus, doch Michael Schumacher kam zurück, andere gute Möglichkeiten waren dann bereits nicht mehr vorhanden. Auf Schumacher wollte Heidfeld aber nicht böse sein, denn er konnte verstehen, dass er gerne wieder fahren wollte und den Platz deswegen auch kaum ausschlagen konnte.

Zugeben musste Heidfeld, dass er sich im Nachhinein bei der Cockpit-Suche für 2010 wohl an einigen Punkten anders verhalten hätte. "Aber ich wollte nicht nur mitfahren. Mein Ziel ist es, in einem Topteam zu sein und dort zu gewinnen. Das hört sich jetzt natürlich ein bisschen komisch an, wenn ich das als Test- und Ersatzfahrer erzähle. Aber ich bin seit zehn Jahren in der Formel 1 - und da ist es klar, dass man sich persönlich weiterentwickeln will. Ich denke, dass ich es besser könnte als viele, die in dieser Saison unterwegs sind", sagte Heidfeld und erinnerte daran, dass auch Felipe Massa gemeint hatte, der Deutsche hätte einen Platz verdient. Er glaubte auch weiter daran, wieder wo als Einsatzfahrer unterzukommen, auch wenn er durchaus Sorgen hatte und lieber im Auto säße.