David Coulthard kann nicht verstehen, warum aus dem Burnout von Lewis Hamilton mit anschließendem Polizeieinsatz in Melbourne so ein großer Aufreger wurde. Seiner Ansicht nach wurde die Sache von den Behörden und der Öffentlichkeit zu sehr aufgeblasen. "Ich weiß, ich werde jetzt beschuldigt werden, unverantwortlich zu sein, aber ich sehe die große Sache daran nicht, dass Lewis einen kleinen Burnout für die Fans gemacht hat. Nach meiner Meinung war die Reaktion auf diesen kleinen Zwischenfall übertrieben", schrieb Coulthard in seiner Kolumne im Daily Telegraph.

Dass es vielleicht Sorgen wegen der Straßensicherheit gab, konnte der Schotte noch verstehen, doch Hamilton sei einer der besten Fahrer auf dem Planeten. "Es gibt keinen, dem ich mehr vertrauen würde, ein wenig Gummi zu verbrennen und gleichzeitig das Auto zu kontrollieren. Ein kleiner Klaps auf die Finger hätte genügt, auch wenn es etwas konstruktiver gewesen wäre, ihn kommendes Jahr zu einem Straßensicherheits-Projekt in den Schulen von Melbourne zu schicken. Sein Auto zu beschlagnahmen und Statements zu seinem schlechten Charakter zu veröffentlichen, half niemandem", klagte Coulthard.

Ein Manager macht die Arbeit

Dennoch hatte der Schotte auch einen Rat an Hamilton zu richten. Er fände es klug, wenn der McLaren-Pilot bald wieder einen Manager hätte, der solche Situationen für ihn handhabt. Seitdem sich Hamilton vor der Saison von seinem Vater als Manager getrennt hat, steht er ohne da. So verstand Coulthard, dass man diese Trennung als Teil der Erwachsenwerdung Hamiltons sah, dass es aber keinen Ersatz gibt, zeigte sich in Melbourne für ihn deutlich.

"Keinen Manager zu haben, ist wie ein Spitzen-Tennisspieler ohne Coach. Es ist in Ordnung, wenn man gut spielt, aber sobald man Probleme hat, werden die Leute diese Schwäche herausgreifen. Ich weiß nicht, ob sie einen Streit hatten, aber es scheint eigenartig, dass sie nach Freitag nicht miteinander sprachen. So oder so, Lewis braucht bald einen Ersatz, damit er sich auf seine Arbeit konzentrieren kann."