Neben Timo Glock konnte auch Lucas di Grassi am Sonntag in Melbourne keine Zielankunft für Virgin Racing feiern. Der Brasilianer wurde nach 26 Runden von einem Hydraulik-Problem gestoppt, dessen Ursache noch nicht genau identifiziert wurde. "Der erste Teil des Rennens war OK für mich. Das Auto war zu Beginn ganz gut. Leider haben wir die Strategie nicht gut getimt, um auf die Slicks zu wechseln, aber ansonsten lief es OK. Es ist schade, dass wir wieder ein Problem hatten und ich nach 26 Runden stoppen musste. Wir werden die Ursache sicher finden und das für das nächste Rennen lösen", meinte Di Grassi, der trotz des Ausfalls gute Fortschritte ausgemacht hatte.

Auch Technikdirektor Nick Wirth sah einen weiteren Trend nach oben, auch wenn er gerne eines seiner Autos im Ziel gesehen hätte. Vor dem Start hatte sich das Team deswegen zur Sicherheit schon einmal entschieden, die Autos aus dem Parc Ferme zu holen, um das Tanksystem wieder umzustellen, nachdem es am Samstag Probleme gegeben hatte, weil der Motor mit wenig Sprit im Tank in schnellen Kurven kein Benzin annahm. "Das Team hat tolle Arbeit gemacht, um das fertig zu bekommen, da wir nicht vor Mittag beginnen durften. Beide Autos mussten dann aus der Box starten und wir begannen sofort damit, aggressiv Benzin zu sparen, was wir vorige Woche in den Simulatoren geübt hatten."

Diese Taktik schien auch aufzugehen, denn trotz der zu kleinen Tanks wäre es sich von der Benzinmenge ausgegangen, um zu Ende zu fahren. Dass bei Di Grassi dann die Hydraulik versagte und bei Glock sich eine Halterung in der hinteren Aufhängung löste, schmälerte die Freude darüber aber etwas. "Wir fahren hier also ab und haben noch immer nicht unseren ersten Grand Prix beendet, aber es gibt klare Zeichen dafür, dass die Leistung besser wird", sagte Wirth. Deswegen gab es auch Applaus von Teamchef John Booth, der die geleistete Arbeit angesichts der Umstände großartig fand. "Der Start aus der Boxengasse lief ohne Probleme und die Jungs waren bei unseren ersten Boxenstopps wirklich gut. Wir haben beinahe die halbe Renndistanz mit Lucas geschafft und bei Timo waren es fast drei Viertel. Mit den Problemen, die wir hatten, bin ich sehr stolz, wie das Team sich verhalten hat", meinte Booth.