Mit seinem Abflug sorgte Kamui Kobayashi in Runde eins bereits für die erste Schrecksekunde im Australien-GP. Der Japaner flog von der Strecke ab und riss dabei Nico Hülkenberg und Sebastien Buemi mit. "Kamuis Rennen hat nicht mal eine Runde gedauert. Nachdem er Kontakt mit einem anderen Auto hatte, brach der Frontflügel. Kamui flog von der Strecke und traf dabei unglücklicherweise auch noch andere Autos", erzählte Teamchef Peter Sauber.

Kobayashi selbst war sich nach dem Rennen nicht sicher, was genau der Auslöser für seinen Abflug war. "Es sieht so aus, als ob ich in Kurve drei einen Randstein oder ein anderes Auto berührt habe. Es ging sehr eng zu, ich erinnere mich an keinen größeren Zwischenfall, aber laut der Daten war da anscheinend ein Kontakt", verriet der Sauber-Pilot. "Ich hatte mir keine Sorgen um den Frontflügel gemacht. Aber ein paar Kurven später ist er abgebrochen und hat sich unter dem Auto verkeilt. Im ersten Moment wusste ich überhaupt nicht, was da passiert ist. Ich hatte keine Kontrolle mehr", fuhr der Japaner fort.

Stumpfe Waffen

Teamkollege Pedro de la Rosa lag lange auf Punktekurs. Doch zum Schluss kämpfte der Spanier mit stumpfen Waffen, weil die Reifen zu stark abgebaut hatten. "Eine Weile lief das Rennen ganz gut, es ist mir gelungen, mich aus allem Ärger herauszuhalten, und es gab eine Chance, die ersten Punkte einzufahren. Aber wir haben den Reifenverschleiß wohl unterschätzt, fürchte ich. Am Ende war wirklich nichts mehr von meinen Hinterreifen übrig. Während der letzten 15 Runden war ich nur noch damit befasst, das Auto irgendwie auf der Straße zu halten. Ich war absolut hilflos, als Michael und Jaime am Ende angriffen und mich überholten", erklärte De la Rosa.

Am Ende musste sich der Sauber-Pilot mit Platz zwölf begnügen. "Unsere Strategie war, das Rennen mit dem Satz Reifen zu Ende zu fahren. Wenn man sich das Gesamtergebnis anschaut, war das eine richtige Entscheidung. Wie dem auch sei, die Reifen haben zu stark abgebaut, und die Rundenzeiten waren nicht konstant genug. So haben wir die Chance auf Platz neun verloren", meinte Technikdirektor Willy Rampf.