Nein, überschwängliche Freudentänze gab es beim Lotus Racing Team keine, auch wenn man sowohl Virgin Racing, als auch HRT hinter sich lassen konnte. Denn der Blick ist nach vorn gerichtet und es steht noch viel Arbeit an. Für das Rennen in Spanien plant man neue Upgrades und bis dahin heißt es, das Beste aus dem zu holen, was man zur Verfügung hat.

Heikki Kovalainen zeigte sich nach der Qualifikation gut gelaunt, denn im Vergleich zu Bahrain habe man Fortschritte machen können - selbst wenn es an der Platzierung selbst nicht sofort zu erkennen ist. "Ich bin heute zufriedene, als nach dem Abschlusstraining in Bahrain, ich denke, wir haben schon einen guten Schritt nach vorn gemacht", sagte der Finne zu Autosport.

Vor allem die Balance sei schon besser geworden. "In Bahrain hat sich das Auto mit wenig Sprit nicht so toll angefühlt - im Rennen lief das viel besser. Hier bin ich gestern einen längeren Run gefahren und alles war okay, wir konnten dieses Mal auf jeden Fall mehr aus dem Auto heraus holen, was die eine schnelle Runde betrifft."

Kovalainen machte in Bahrain vor allem einmal auf sich aufmerksam - beim Start. Auch im Albert Park will der 28-Jährige versuchen, am Start ein paar Plätze gut zu machen. "Wenn ich die Möglichkeit habe, werde ich kämpfen. Ansonsten ist das erste Ziel natürlich, dass beide Autos das Rennen durchfahren, das wäre sicher ein schönes Ergebnis für das Team. Ich werde versuchen, dort anzuknüpfen, wo ich in Bahrain aufgehört habe; mit den guten Runden vom letzten Stint und dann geht es nach vorne."

Realistische Ziele

Über Punkte macht sich der Lotus-Pilot derweil keine Illusionen, auch wenn Mike Gascoyne meinte, ein bisschen Regen könnte durchaus für positiven Wirbel sorgen - Heikki Kovalainen hingegen fürchtet, dass bei Regen zu viel Verluste beim Anpressdruck zu beklagen wären. "Je weniger Downforce du hast, desto schwieriger wird es. Ich hoffe, dass es trocken bleibt, aber wenn es regnet, dann regnet es eben."

"Alle Autos sind recht zuverlässig, ich denke also nicht, dass Punkte in Reichweite sind. Natürlich ist das hier ein Rennen, bei dem viel möglich ist, das Safety Car geht öfter auf die Strecke, es kann schon einiges drunter und drüber gehen. Wir müssen vor allem versuchen, Ärger in der ersten Kurve zu vermeiden und dann unser eigenes Rennen fahren."

Der Rückstand auf die Spitze beträgt nach wie vor rund fünf Sekunden, obwohl die Lotus-Oberen sich eher 3.5 erhofft hatten, doch enttäuscht ist Kovalainen dennoch nicht. "Ich habe nicht erwartet, dass der Abstand weniger als fünf Sekunden werden wird, es ist keine Überraschung für mich. Ich bin zufrieden mit den kleinen Upgrades, die wir haben und die uns ein kleines Stück nach vorn gebracht haben. Wir müssen einfach immer ein bisschen weiter entwickeln." Als nächstes soll der Abstand zum nächsten Gegner Schritt für Schritt verringert werden, in Europa will man schon ein Stück näher an Toro Rosso und Sauber dran sein.