McLaren konnte im Qualifying von Bahrain eigentlich nur mit Jenson Button jubeln. Lewis Hamiltons Ausscheiden in Q2 hatte alle ein wenig überrascht - den McLaren-Piloten inklusive. Daher galt der Fokus für das Rennen hauptsächlich Button, der rein von seiner Qualifying-Leistung her aber nicht daran glaube, eine Chance auf den Sieg zu haben. "Die Pace im Rennen von Bahrain war aber viel besser als im Qualifying. Ich denke, wir haben dieses Wochenende viel für das Qualifying gearbeitet, aber das heißt nicht, dass die Rennpace schlecht wird. Ich denke, unsere Rennpace wird gut, wie gut, weiß ich aber nicht - wir werden unser Bestes geben und wenn wir schnell genug sind, um vorne zu kämpfen, dann toll", sagte Button.

Er und Hamilton waren sich darin einig, dass der McLaren mit mehr Benzin im Tank deutlich besser läuft, wobei der regierende Weltmeister sich in Melbourne ab Freitag schon viel besser im Auto gefühlt hatte als in Bahrain. "Nur heute Morgen war das Auto dann nicht mehr so wie erwartet. Es gab wenig Grip. Es sieht so aus, als ob die Autos vorne mehr Abtrieb draufgepackt haben als wir, weil wir auf den Geraden so schnell waren. Ich war sogar überrascht, wie schnell wir auf den Geraden waren", sagte er. Zusätzlich zum abtriebsbedingten fehlenden Speed in den Kurven kämpfte er am Ende von Q3 auch mit Wind, wobei der ihn höchstens eine Zehntel gekostet hat, glaubte er.

Noch viel Zeit finden

"Ich denke, die beste Runde, die wir hätten machen können, war eine 24,4, das wäre immer noch eine halbe Sekunde hinter Red Bull. Wir müssen noch viel Zeit finden, ganz sind wir noch nicht dran. Es ist aber schon eine Verbesserung." Button baute auf die Rennleistung von Hamilton in Bahrain, da er dort viel näher an der Spitze dran war als noch im Qualifying. "Vielleicht können wir morgen angreifen und es wird ein Rennen der Strategie. Das Wetter wird auch eine große Rolle spielen und das müssen wir im Griff haben - wir müssen für jedes Szenario bereit sein."

Lewis Hamilton wusste selbst nicht genau, warum der Grip nicht kam, Foto: Sutton
Lewis Hamilton wusste selbst nicht genau, warum der Grip nicht kam, Foto: Sutton

Noch nicht ganz bereit war und ist Button für das Szenario Verkehr im Qualifying. Q1 sei ein Kampf um eine freie Runde, betonte er. "Wenn man ein langsames Auto vor sich hat, wird man selber langsam und wenn dann hinten einer auf einer schnellen Runde ist, versaut man seine Runde. Das Problem ist der große Unterschied zwischen den schnellen und langsamen Autos. Die Strecke hier ist aber eigen und hoffentlich ist es in Malaysia besser, weil die Strecke breiter ist." Abgesehen davon zeigte er sich aber zufrieden, dass er im zweiten Rennen für McLaren schon auf Startplatz vier fahren konnte. "Ich fühle mich im Auto besser als in Bahrain. Einige Sachen sind immer noch anders als gewohnt, aber das Team arbeitet daran, das zu verbessern."

Strecke legte nicht zu

Viel zu verbessern hat am Sonntag Lewis Hamilton. Er bekam in Q2 beinahe keinen Grip aus den Reifen, weswegen er auch als Elfter ausfiel. Button meinte, die Strecke habe seit Freitag kaum zugelegt, seinem Teamkollegen könnte das bei der Reifenwahl vielleicht zum Verhängnis geworden sein. "Ich hatte das Gefühl, ich habe alles rausgeholt. Die Reifen brachten einfach nicht mehr Grip. Das ist unglücklich, aber morgen haben wir hoffentlich ein besseres Rennen." Zu sehr über Verkehr wollte sich Hamilton nicht beklagen, so hatte er im ersten Run von Q2 zwar keine freie Runde und war deswegen zu früh an der Box und zu früh wieder auf der Strecke, dann hatte er aber freie Fahrt.

Er fragte sich, ob er am Ende einfach nicht die richtige Reifentemperatur hatte. "Ich konnte im letzten Sektor einfach nicht alles rausholen. Ich fuhr mit neuen Reifen raus und da war nicht mehr Zeit drin", betonte der Brite mehrfach. Schockiert sei er nicht, erwartet habe er das Ausscheiden in Q2 aber auch nicht, meinte er. "Ich hatte den Grip nicht und kenne den Grund dafür nicht", erklärte Hamilton. Im Rennen wollte er einfach nur noch alles geben, denn er musste festhalten: "Das Auto geht mit viel Benzin besser."