Nachdem McLaren mit seinem Luftleitsystem für Aufregung gesorgt hatte, mit dem die Fahrer absichtlich die Anströmung des Heckflügels abreißen lassen und damit mehr Höchstgeschwindigkeit erreichen können, ging das Kopieren bei der Konkurrenz schnell los. Sauber kam in Melbourne mit einer eigenen Version, die allerdings keine echte Kopie des McLaren darstellt, sondern schon länger in Entwicklung war und auch deutliche Unterschiede aufweist. Williams will als nächster mit einem McLaren ähnlichen Aero-System auftauchen.

"In Shanghai fahren wir mit so einem System", wurde Williams-Technikdirektor Sam Michael diesbezüglich von auto motor und sport zitiert. Ähnlich wie bei Sauber, wird die Luftleitung eine Öffnung für die Kabelstränge nutzen. Problematisch dabei ist nur, dass die Öffnung auch groß genug sein muss, Teams wie Ferrari, Red Bull oder Mercedes haben das nicht. Zwar haben alle schon Wege gefunden, um die Luft in das Cockpit zu leiten, wo die Piloten dann bestimmen, ob sie weiter zum Heckflügel geleitet wird oder nicht. Der Auslass aus dem Cockpit ist aber eher das Problem.

Es müssten Löcher ins Chassis gebohrt werden, was dieses Jahr nicht so einfach geht, da die Chassis vor Saisonbeginn homologiert wurden und nicht mehr geändert werden dürfen. Laut auto motor und sport gibt es bei den Teams aber Hoffnung, dass die Tanksituation bei Virgin hilfreich sein könnte. Dort hatte sich der Zulieferer bei der Größe des Tanks verrechnet, hieß es von Virgin Racing Geschäftsführer Graeme Lowden gegenüber der BBC. Virgin wird das Chassis ändern dürfen, um den größeren Tank einzubauen. Nun hoffen die anderen Teams, dass die FIA bei zwei Löchern auch nachsichtig sein wird - zumindest wenn das Monocoque dann nach wie vor in seiner Struktur stabil ist.