Mit seinem zweiten Platz hinter Ferrari-Teamkollege Fernando Alonso hat Felipe Massa in Bahrain bewiesen, dass er so gut wie vor seinem Unfall ist - vielleicht sogar noch besser. Eine kleine Narbe erinnert als einziges an den Unfall Ende Juli 2009 in Ungarn. "Dieser Unfall hat mir einen Schub gegeben. Ich habe danach mehr an mir gearbeitet als jemals zuvor. Ich wollte nicht, dass es zu Ende ist, ich wollte wieder gegen die anderen Rennen fahren", verriet der Brasilianer.

Im Training war bei Tempo 250 eine Stahlfeder, die sich am Rennwagen von Rubens Barrichello gelöst hatte, gegen den Helm des Ferrari-Piloten geprallt. An den Unfall selbst kann sich der Brasilianer nicht erinnern und wenn er sich die Bilder ansieht, dann kann er nur eines: lachen. "Es ist doch absurd, dass diese Feder direkt an meinen Helm springt und mich während der Fahrt trifft. Was soll ich darüber denken? Es war eine unfassbare Situation für mich, sie ist passiert, aber sie hat mich nicht verändert", betonte Massa.

Titel als Ziel

Sein Ziel ist zumindest immer noch das Gleiche: den Titel holen. "Ich will die Weltmeisterschaft gewinnen. Darum geht es, um nichts anderes. Natürlich wird das nicht einfach, das war es noch nie in der Formel 1 - und genau das macht für mich den Reiz aus", erklärte Massa im Interview mit der FAZ. Ob sein früherer Teamkollege Michael Schumacher auch ein Wörtchen um den Titel mitreden kann, weiß Massa nicht. Das Talent habe der siebenfache Champion, aber nicht das Auto.

"Michael ist sehr professionell und er kann sich unglaublich konzentrieren. Während eines Rennens nimmt er alles wahr, was um ihn herum passiert, und er kann stets darauf reagieren. Ich glaube, dass er wieder genauso stark werden kann wie damals. Michael besitzt dieses unglaubliche Talent dafür, und er hat ganz sicher nichts davon verloren", meinte Massa. "Allerdings reicht auch das manchmal nicht aus, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Es kommt auf sein Auto an, und das war im ersten Rennen noch nicht das Beste", fuhr der Brasilianer fort.