Bereits nach den ersten Runden in Bahrain war klar, dass die Regeländerungen [Nachtankverbot und schmälere Vorderreifen] die F1-Rennen nicht spannender machen, sondern langweiliger. Laut mehreren Piloten, darunter Rubens Barrichello, sei es mit den schmäleren Vorderreifen fast unmöglich zu Überholen. "Man hat fast eine Sekunde an Bord, was keine normale Sache ist. Ich habe Buemi überholt, aber das war nicht leicht: ich fuhr 2:01, er fuhr 2:04", erzählte Barrichello.

"Ich kritisiere oft Dinge. Als ich gehört habe, dass man die Vorderreifen schmaler machen will, habe ich es nicht verstanden. Fakt ist, dass wir im Vorjahr bessere Rennen hatten, weil wir die furchtbaren Rillenreifen gegen Slicks getauscht haben. Wir brauchen einfach mehr mechanischen Grip, um mit den Verlust der Aerodynamik klar zu kommen", fuhr der Brasilianer fort. Laut dem Williams-Piloten sind nicht die Reifen das Problem, sondern das Reglement.

Lösungsvorschlag

"Die Vorderreifen sind schwächer als im Vorjahr, die Hinterreifen sind besser. Die einzige Lösung ist für mich mehr mechanischer Grip. Man argumentiert damit, dass das Auto dadurch zwei Sekunden schneller würde, aber dann würde die Performance der Aerodynamik wieder abnehmen", erklärte Barrichello. Eine mögliche Lösung sei den Unterschied zwischen den beiden Reifenmischungen zu vergrößern, um sicherzugehen, dass der Speed-Unterschied zwischen den Autos so groß ist, dass Überholen möglich wird. Allerdings sei diese Lösung nicht so einfach wie sie klingt.

"In der Theorie müsste Bridgestone daran arbeiten, aber die Ingenieure sind so clever, dass sie es schaffen, den Unterschied auf drei oder vier Zehntel zu minimieren. Man muss aber schon von zwei Sekunden sprechen, um Überholen zu können. Das Problem ist, dass wenn man einen Reifen zwei Sekunden langsamer macht, dann gelangen wir in einen Bereich, der zehn Grad kühler ist als jetzt. Aber diese Temperatur haben wir nie und somit wird es gefährlich mit diesen Reifen auf die Strecke zu gehen", erklärte Barrichello.