Nach dem eher müden Rennen in Bahrain gab es schnell Vorschläge, wie sich die Formel 1 in Zukunft etwas spektakulärer gestalten lassen könnte. Zwei Pflichtstopps wurden dabei ebenso angesprochen wie eine Anpassung der Reifenregel. Für Mark Webber geht das alles nicht weit genug, er ist der Meinung, dass es umfassende Änderungen braucht, damit es auf den Formel-1-Strecken wieder richtig zur Sache geht. "Ich denke, wir können so viele Boxenstopps haben, wie wir wollen, aber die Leute wollen Action auf der Strecke - die Fahrer wollen das auch", erklärte der Australier am Dienstag gegenüber Autosport.

Seit vielen Jahren werde nun versucht, das Problem zu lösen, wobei Webber nicht will, dass es dann auf einmal zu viele Überholmanöver gibt. "Ich denke, die Balance in den vergangenen Jahren war schon richtig - man will keine IRL-Rennen, wo sie sich gegenseitig zehn Mal pro Runde überholen. Man will ein Manöver, das wenn es sitzt sehr gut war und Qualität hatte und bei dem sich die Fahrer respektieren", betonte er. In Bahrain hatte Webber besonders enttäuscht, dass er zunächst mit Problemen beim Überholen gerechnet hatte, es letztendlich aber gar keine Chance gab, überhaupt an ein Manöver zu denken. "Das war der größte Schock."

Nicht einmal eine Chance

Gleiches erlebte er, als Jenson Button auf Michael Schumacher auffuhr. Webber dachte, Button müsste dank seines Vorteils beim Top Speed eine Chance haben, immerhin wisse er, wie man überholt, doch das sei schwierig gewesen. "Das war die Überraschung für mich. Nicht einmal eine Chance. In der Vergangenheit erhielt man hier und da ein paar Chancen und konnte vielleicht was probieren, aber in Bahrain war das völlig anders", klagte der Red-Bull-Pilot. Und er befürchtete, dass es in Melbourne und Malaysia ähnlich weitergehen wird. Die Rennen seien leider so. "Ich glaube, die Leute werden zur gleichen Zeit stoppen und das dann ist auch der schnellste Weg, um Rennen zu fahren."

Boxenstopps können nicht das Allheilmittel sein, Foto: Sutton
Boxenstopps können nicht das Allheilmittel sein, Foto: Sutton

In Malaysia sei die Boxengasse sogar noch länger, weswegen man dort nicht allzu oft vorbeischauen wolle, meinte er weiter. Strategische Möglichkeiten mit einem leichten Auto zu Rennbeginn sind nun ohnehin nicht mehr möglich, dadurch sieht Webber auch einige Optionen wegfallen. "Es ist für alle gleich und so ist es nun einmal. Die Leute sichern ihre Rennen ab, damit sie keine Plätze verlieren und das bedeutet, es ist wichtig, wo man sich qualifiziert." Immerhin ging Webber nicht davon aus, dass alle 18 Rennen langweilig sein werden, alle würden dazulernen und es würden sich Wege finden lassen, um andere auszutricksen.

Denken, was wir denken

Schon in Australien könnte es so sein, dass einige einen anderen Plan davon haben, wie sich das Rennen passend gestalten lässt, letztendlich sei man sich über solche Sachen aber nie sicher, bis der Start erfolgt ist. "Wir können nur denken, was wir denken." Für Weltmeister Jenson Button war am Dienstag klar, dass sich alle wichtigen Beteiligten der Formel 1 um eine Lösung bemühen müssen, damit die Unterhaltung wieder zunimmt.

"Das letzte Rennen war aus Fan-Sicht sicher nicht das aufregendste, aber ich denke, wir können das verbessern. Wir müssen alle genau ansehen, was passiert ist und dürfen uns nicht zu sehr sorgen. Wir hoffen, dieses Rennen wird besser und wir können dann dieses Rennen und das in Malaysia analysieren... wir dürfen nicht einfach nur mit dem Finger auf irgendwas zeigen - wir müssen alle daran arbeiten, das Spektakel zu verbessern, wenn es fehlt", sagte Button.