Eine Zündkerze macht zwar noch lange keinen Motor aus, dennoch wollten nach dem Defekt bei Sebastian Vettel in Bahrain gleich einige wieder auf Renault als die größte WM-Gefahr für Red Bull in diesem Jahr deuten. Im Vorjahr störten einige Motorschäden die Arbeit des Teams, auch wenn in den Rennen nur in Valencia bei Vettel ein Motor hochging. Deswegen gab es im Winter auch Bemühungen, zu Mercedes zu wechseln, doch das Veto von McLaren-Chef Ron Dennis verhinderte das.

In Bahrain sorgte nicht nur der Defekt, sondern auch nicht idealer Top Speed für ein paar Bedenken bezüglich des Motors, der letztendlich verlorene Sieg wog aber schwerer. Lewis Hamilton meinte dazu gegenüber der Sun: "Wenn Vettel einen zuverlässigen Motor hätte, dann würde er allen davonfahren, weil er so viel Abtrieb hat. Wenn er aber Probleme hat, wird das für keinen eine Soloflucht." Auch Vettel selbst wusste, dass Bahrain abgesehen vom Defekt viel Positives für ihn zu bieten hatte. "Diese 25 Punkte wären ein tolles Geschenk gewesen, weil wir für diese Strecke nicht unbedingt das ideale Auto hatten."

Die Kurven-Geschwindigkeit, die Vettel am Ende im Verteidigungskampf gegen Nico Rosberg im Mercedes zeigen konnte, sprach jedenfalls Bände darüber, was in dem Auto steckt. Red Bull Berater Helmut Marko nannte die Vorstellung Vettels gegenüber dem Blick Weltklasse. "So etwas habe ich noch nie erlebt. So wehrt sich nur ein großer Champion gegen einen drohenden Untergang. Sebastian hätte das immer näher rückende Mercedes-Duo sicher einige Zeit geärgert." Auch Fernando Alonso war klar, dass er mit den Red Bulls möglicherweise noch viele Probleme haben könnte. "Red Bull ist uns noch ein Stück voraus, weil die Wüstenpiste zu unserem Auto viel besser passte", meinte der Spanier.